Redakteur
Bei einem Börsencrash kommt es zu einem heftigen Kurseinbruch an den Börsen innerhalb kurzer Zeit. Die Preise zahlreicher Aktien fallen innerhalb weniger Tage und Wochen teilweise ins Bodenlose und verlieren stark an Wert.
Ursache dafür ist, dass sehr viele Anleger gleichzeitig ihre Aktien verkaufen. Da viele Investoren Angst vor weiteren Kursverlusten haben, erfolgen weitere Panikverkäufe „um jeden Preis“. Hauptsache, die Aktien hat man los.
Mehr: Wer oder was beeinflusst die Aktienmärkte?:
https://unabhaengiger-finanzberater.de/wer-oder-was-beeinflusst-die-aktienkurse/
Dass dies zu groß en Geld-Einbuß en bis hin zur finanziellen Katastrophe führen kann, liegt auf der Hand. Um das zu vermeiden, sollten Sie gut gewappnet sein. So gibt es einige Warnsignale, die auf einen bevorstehenden Börsencrash hinweisen.
Auch wenn niemand genau sagen kann, was passiert:
Treten mehrere der folgenden Ereignisse gleichzeitig auf, ist groß e Vorsicht geraten:
Diese Gefahr ist momentan wohl eher unwahrscheinlich. Denn eine Zinswende wird normalerweise eingeläutet, wenn 10-jährige Anleihen auf eine Rendite von über 6,2 % steigen.
Dabei verliert das Geld immer stärker an Wert. Geschieht dies um mehr als 2,5 % im Jahr, wird von Inflation gesprochen.
Zwar kann ein niedriger Euro durchaus die Absatzchancen im Export verbessern und damit die Wirtschaft ankurbeln. Kommt es allerdings zu einer starken Euro-Abwertung, ist ein wirtschaftlicher Abschwung möglich.
Dazu kann es kommen, wenn die Wirtschaft eines Landes rasch wächst und dieses Wachstum Produktionsengpässe und Inflation auslöst. Steigt die Industrieproduktion um mehr als 8 % im Vergleich zum Vorjahr, wird dies als Konjunkturüberhitzung bezeichnet.
Wenn die flüssigen Geldmittel einer Wirtschaft immer mehr abnehmen, kann dies auf einen Börsencrash hinweisen. Die „Geldmenge M3“, um die es hier geht, wird von der Bundesbank jeden Monat veröffentlicht. Fällt deren Wachstumsrate auf unter 5 %, wird’s kritisch.
Wird das Kapital der an der Börse vertretenen Unternehmen vermehrt erhöht oder werden immer mehr Firmen an die Börse gebracht, dann ist die Stimmung der Anleger zu optimistisch und es droht eine Blase, die irgendwann platzt.
Aktien werden anhand des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) bewertet. Wenn der durchschnittliche KGV über 23 steigt, wird von einer Überbewertung auf dem Aktienmarkt gesprochen.
Wenn die Preise an den Börsen explodieren, dann bildet sich höchstwahrscheinlich eine Spekulationsblase, die zu einem Börsencrash führen kann.
Wird der Aktienmarkt allzu euphorisch gelobt – ob Analysten, Foren, Börsenbriefe oder Boulevard-Blättern – sollten Sie stutzig werden. Denn wenn in der Folge jeder an der Börse investiert, ist bald alles verfügbare Geld dort festgelegt und das gesamte Gebilde kann beim kleinsten Windhauch ins Wanken geraten.
Wenn die Erwartungen der Anleger enttäuscht werden, kann es in der Folge zu gravierenden Kursabstürzen kommen – egal, ob die Unternehmensergebnisse gut waren oder nicht.
Es ist verständlich, dass es für Anleger ein Schock ist, wenn es zum Börsencrash kommt.
Gleichzeitig sollten Sie sich stets vor Augen führen, dass es immer Crashs gegeben hat und geben wird. Auß erdem ist aus der Vergangenheit bekannt, dass es nach einem Börsencrash immer wieder zu Aufwärtstrends und neuen Höchstständen gekommen ist.
Als erfahrener und besonnener Anleger sollten Sie darauf vorbereitet sein, dass eine Auf- und Abwärtsbewegung – die auch mal etwas tiefer gehen kann – normal ist.
Sie können diese Prozesse aktiv in Ihrem Sinne steuern, indem Sie gestaffelt in Aktien investieren. Dazu sollten Sie Ihre persönliche Schmerzgrenze kennen und festlegen – manch einer kann es verschmerzen, wenn 10.000 Euro vorläufig verloren gehen, einem anderen wird bereits bei einem vorübergehenden Verlust von 2.000 Euro ganz übel. Überlegen Sie sich also gut, mit wie viel Geld Sie maximal einsteigen wollen.
Ein groß er Pluspunkt ist es, schrittweise kleinere Beträge anzulegen. Der investierte Betrag sollte deutlich unter der Schmerzgrenze liegen, sodass Sie auch bei einem drohenden Börsencrash noch ruhig schlafen können. Wenn Ihnen also ein zwischenzeitlicher Verlust von 5.000 Euro echt wehtun würde, investieren Sie zum Einstieg erst einmal 1.000 Euro. Haben Sie erneut 1.000 Euro übrig, werden auch dafür wieder Aktien gekauft. Durch dieses gestaffelte Investieren kaufen Sie zudem im Durchschnitt zu einem eindeutig viel günstigeren Kurs.
Sollten Sie nicht auf das Geld im Aktiendepot angewiesen sein, können Sie vermutlich noch besser mit einer Krisensituation umgehen. Aber auch allen anderen sei nochmals gesagt:
Die Kurse steigen in der Regel über mehrere Jahre, bevor es zum nächsten Crash kommt. Deshalb kann es sich durchaus lohnen, in dieser Situation Ruhe zu bewahren oder sogar günstig Aktien zuzukaufen.
Von einer groß en Einmalanlage dagegen rate ich ab – erst recht, wenn es sich um das meiste Ihres Ersparten handelt.
Haben Sie aber schon über mehrere Jahre ein Portfolio aufgebaut, dann können Sie einem Crash recht gelassen entgegenblicken: Denn in den Vorjahren haben Sie häufig zu wesentlich niedrigeren Kursen gekauft, sodass Ihr Verlust in „echtem Geld“ viel geringer ausfällt als auf dem Papier.
Eine weitere wichtige Anlagestrategie im Falle eines Börsencrashs ist das Rebalancing. Dabei geht es darum, Ihr Portfolio regelmäßig neu auszubalancieren, um sicherzustellen, dass die verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe stets im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Diese Ausbalancierung ist entscheidend, um das Risiko zu steuern und sicherzustellen, dass Ihr Portfolio auch in turbulenten Marktphasen stabil bleibt.
Das richtige Verhältnis zwischen den einzelnen Anlageklassen hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Ihre persönliche Schmerzgrenze und Ihre langfristigen Ziele. Aktien gelten als riskanter als andere Anlageformen wie Tagesgeld oder Anleihen, weshalb es in der Regel ratsam ist, den Anteil an Aktien im Portfolio moderat zu halten – eine gängige Faustregel ist, dass der Aktienanteil nicht mehr als 20 % des Gesamtportfolios ausmachen sollte.
Natürlich hängt die genaue Aufteilung von Ihrer Anlagedauer, Ihrer Risikobereitschaft und Ihrer Anlagevorstellung ab. Wenn Sie beispielsweise 30 Jahre lang investieren möchten und auf das Geld während dieser Zeit nicht angewiesen sind, könnte eine 80/20-Mischung von Aktien und weniger risikobehafteten Anlagen sinnvoll sein. So können Sie von der Langfristigkeit und dem Cost-Average-Effekt profitieren, bei dem Sie durch regelmäßige Investitionen zu unterschiedlichen Kursen einkaufen und somit ein günstigeres Durchschnittsniveau erzielen.
Einige Anleger bevorzugen auch die Halbe-Halbe-Regel, bei der 50 % des Portfolios in Aktien und 50 % in risikoärmere Anlagen wie Tagesgeld oder Anleihen investiert wird. Wichtig ist dabei stets, Ihre persönliche finanzielle Obergrenze im Blick zu behalten. Das bedeutet, dass Sie nur so viel in riskante Anlagen investieren, wie Sie im Falle eines Marktrückgangs verschmerzen können, ohne dass Ihre langfristige Finanzplanung gefährdet wird. Auf diese Weise können Sie das Verlustrisiko minimieren und sicherstellen, dass Sie auch im Falle eines Börsencrashs nicht übermäßig belastet werden.
Da sich die Märkte kontinuierlich verändern und der Wert von Aktien, Anleihen und anderen Anlageklassen schwankt, ist es wichtig, Ihr Portfolio regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Hier kommt das Rebalancing ins Spiel: Es hilft Ihnen, das ursprüngliche Zielverhältnis zwischen den verschiedenen Anlageklassen wiederherzustellen und dabei Gewinne rechtzeitig zu realisieren.
Ein weiterer Vorteil des Rebalancings ist, dass Sie bei einem Börsencrash oder Marktabschwung die Gelegenheit haben, niedrigere Kurse zu nutzen, um in unterbewertete Aktien oder Anlagen nachzukaufen. So können Sie langfristig von Marktphasen mit niedrigen Kursen profitieren, anstatt in Panik zu verkaufen.
Insgesamt hilft Ihnen das Rebalancing, Ihr Portfolio immer an Ihre Risikobereitschaft und Ihre Ziele anzupassen, und stellt sicher, dass Sie Ihre Anlagestrategie auch in Krisenzeiten beibehalten können.
Mit anderen Worten: Das Rebalancing verhindert, dass der Anteil an Aktien innerhalb Ihres Portfolios so stark ansteigt, dass er Ihrer persönlichen „Schmerzgrenze“ bzw. Ihrer persönlichen Risikobereitschaft nicht mehr entspricht.
Ob Sie beim Rebalancing die Halbe-Halbe-Regel anwenden oder sich eine bestimmte Grenze setzen, ist dabei Ihnen überlassen. Wichtig ist nur, sich zu einem festgelegten Zeitpunkt – wobei einmal im Jahr ausreichend ist – hinzusetzen und zu kontrollieren, ob der Aktienanteil in Summe noch dem gewünschten Verhältnis zu den anderen Geldanlagen entspricht. Wenn nicht, gleichen Sie das Ganze aus, indem Sie den „überschüssigen“ Anteil verkaufen. Eine andere Möglichkeit wäre die Kontrolle des Verhältnisses nur bei stark gestiegenen Kursen. Hat sich dann das Verhältnis stark geändert, wird ausgeglichen.
Das macht sie nur nervös, unsicher und ängstlich und kann sie in manchen Fällen sogar zu Panikreaktionen hinreiß en.
Halten Sie sich an Ihre Taktik und wenn Ihnen das schwerfällt, lassen Sie sich von einem unabhängigen Honorarberater unterstützen. Dieser Anlageprofi wird Ihre Situation mit einem gewissen Abstand beurteilen und kann Ihnen garantiert zahlreiche wertvolle Tipps mitgeben.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu unseren Leistungen haben, freuen wir uns jederzeit über eine Nachricht von Ihnen.
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