Wenn Sie eine Lebens- oder Rentenversicherung besitzen und diese nicht mehr weiter bedienen möchten, gibt es verschiedene Optionen. 

Doch eines sollten Sie auf keinen Fall tun: die Versicherung beitragsfrei stellen.

Warum das so ist? Hier sind zwei Praxisbeispiele, die das verdeutlichen:

Stellen Sie sich vor, Ihr Guthaben liegt bei einer Versicherungsgesellschaft, die Ihr Konto mit immer wiederkehrenden Gebühren belastet. Das ist ähnlich wie bei einem Girokonto, auf dem monatlich Kontoführungsgebühren anfallen. Ihr Guthaben schrumpft kontinuierlich, bis es irgendwann vollständig aufgebraucht ist. Und wer hat Ihnen das bisher eigentlich einmal erklärt?

Es kommt nicht selten vor, dass Vermittler ihren Kunden eine „Beitragsfreistellung“ empfehlen und von einer Kündigung oder anderen Lösungen abraten. Aber warum tun sie das? Ist es Unwissenheit oder vielleicht sogar Angst vor den Konsequenzen?

Die Wahrheit ist oft unangenehm: Der Versicherungsmarkt ist ein Verdrängungsmarkt. Vermittler, die auf Provisionen angewiesen sind, haben ein Interesse daran, Abschlüsse zu tätigen, egal zu welchem Preis. Um ihre Einnahmen zu sichern, wird dann schnell das Produkt des Kunden schlechtgeredet – nur um die Provision zu kassieren. Der Leidtragende ist in diesem Fall immer der Endverbraucher, der sich auf den Rat seines Vermittlers verlässt.

So kommt es häufig vor, dass der Kunde am Ende mit zwei Verträgen dasteht: einen, in den er nicht mehr einzahlt, dessen Guthaben aber trotzdem weiter von Gebühren aufgezehrt wird, und einen weiteren, in den er erneut einzahlt und bei dem die Abschlussgebühr wieder fällig wird. Ein Teufelskreis, der den finanziellen Verlust nur weiter verstärkt.

Deshalb mein dringender Rat: Lassen Sie sich nicht einfach mit einer Beitragsfreistellung abspeisen, ohne die Konsequenzen genau zu prüfen. Es gibt oft bessere Lösungen, die Ihre finanzielle Zukunft schützen.