Postbankfonds – Haben Kunden Vorteile oder eher Nachteile?
Sind Postbank Fonds eine rentable Anlagemöglichkeit?
Jede Bank bietet ihren Kunden diverse Aktienfonds als Anlagemöglichkeit für ihr Erspartes an. So auch die Postbank. Wie jedes Geldinstitut hat auch die Postbank diverse Fonds, die sie gerne an den Mann oder die Frau bringt. Soweit so gut.
Ein Blick hinter die Kulissen der Postbank Fond Hochglanzprospekte, in denen die Topprodukte für jeden Investmenttyp werbewirksam vermarktet werden, zeigt, dass die Postbank Fonds nicht immer den gewünschten Erfolg erzielen. Außerdem finden sich in den angebotenen Portfolios auch keine Indexfonds (ETFs), die wesentlich günstiger sind und zudem hohe Renditen für die Anleger bringen.
Egal, welches Fondpaket Sie als Anlegeform gewählt haben, in den vergangenen Jahren konnte keiner der Postbank Fonds den Gesamtmarkt schlagen. Die Rendite fiel also immer entsprechend niedriger aus. Entscheidest du dich für einen Postbank-Fond als Altersvorsorge, musst du damit rechnen, Null Prozent Gewinn in 26 Jahren zu machen! Schließlich sind Anlagen in Postbank Fonds, wie auch in andere Aktien immer mit einem gewissen Maß an Risiko verbunden.
Trotzdem muss den Beratern und Beraterinnen der Postbank angerechnet werden, dass sie möglichst transparent alle Fakten eines Anlagekonzeptes auf den Tisch legen. Versteckte Kosten sind kaum zu finden, und wenn, dann lassen diese sich auch bei anderen Anbietern wieder entdecken.
Aber sind Postbank Fond lukrative Altersvorsorgen oder nicht?
Mittlerweile muss sich jeder mit dem Thema Altersarmut auseinandersetzen. Die gesetzliche Rente wird für einen finanziell unbeschwerten Ruhestand nicht ausreichen. Also muss die Versorgungslücke irgendwie geschlossen werden. Dafür bietet die Post in ihrer Funktion als Geldinstitut diverse
Postbank Fonds an, die die Versorgungslücke wenigstens ein bisschen schließen sollen.
Anhand eines Rechentools kann auch zweifelsfrei die garantierte monatliche Rente beim favorisierten Partner der Postbank „PB Lebensversicherungen“, nach einer Laufzeit von 26 Jahren, berechnet. Bei 10.000 Euro Einmalanlage, wären das bei Rentenbeginn mit 67 Jahren immerhin stolze 26,- Euro.
Somit ist klar, mit 10.000 Euro konstanten Kapitales wird die Altersarmut recht zeitnah im eigenen Ruhestand Einzug halten. Die 10.000 Euro als Startkapital sind zwar garantiert bei Rentenbeginn, aber müssen nicht zwingend jährlich eine gute Rendite einbringen.
Wählen Sie die Variante mit Beitragszahlungen, wird auch die monatliche Rente etwas höher. Bei einer monatlichen Einzahlung von 62,50 Euro beträgt die garantierte Rente immerhin 50,38 Euro.
Auch hier profitiert, wer lange lebt.
Rein spekulativ wäre eine monatliche Gesamtrente von rund 94,80 Euro pro Monat möglich, wenn Zinsen und Überschussbeteiligungen sich weiter positiv entwickeln.
Die Devise der Postbank Fonds ist: „Mehr Rendite=höheres Risiko!“
Der Gang an die Börse verspricht eine höhere Rente. Postbank Fonds, wie der „PB Zukunft Depot“ versprechen eine monatliche Gesamtrente von 105,77 Euro bei gleichbleibender Beitragszahlung.
Da stellt sich unweigerlich die Frage, welchen Sinn macht hier Kapital anzulegen und warum ist die Verlustspanne so groß?
Bei Postbank Fonds verdient die Bank kräftig mit!
Als Anleger musst du im Fokus haben, dass alle Rentenversicherungen mit Kosten und Gebühren verbunden sind. Das schmälert die Rendite!
Allein die Abschlussgebühr für die Rentenversicherung beträgt 487,50 Euro. Die Verwaltungskosten summieren sich auf knapp 2.500 Euro bis zum Auszahlungszeitpunkt bei Rentenbeginn.
Rentenversicherung mit Postbank Fonds berechnen zusätzlich Kosten von 1,27 Prozent des Kapitales auf das gemanagte Portfolio. Zum Renteneintritt werden jährlich 2,0 Prozent der ausgezahlten Beträge ebenfalls fällig.
Postbank Fonds vorzeitige Kündigung kann teuer werden!
Die vorzeitige Kündigung eines kapitalbildenden Versicherungsvertrags ist immer mit finanziellen Einbußen verbunden.
So beträgt der garantierte Rückkaufswert beim „PB Zukunft Sicherheit“ nach zehn Jahren Laufzeit nur 5.955 Euro, obwohl sich die Einzahlungen der monatlichen Beiträge im gleichen Zeitraum auf 7.500 Euro belaufen!
Beim „PB Zukunft Depot“ kann mit einem möglichen Rückkaufswert von 7.343 Euro spekuliert werden, dieser ist nämlich als Inhalt eines Postbank-Fonds nicht garantiert.
Postbank Fonds vs. ETF – welcher verspricht eine hohe Rendite bei angemessenem Risiko
Grundsätzlich gilt bei Postbank Fonds je höher gepokert wird, umso höher können die Gewinne ausfallen. Was beim Handel mit Aktien ja immer so ist. Leider, bietet die Postbank von sich aus aber gar keine Indexfonds an. Sie können auf Wunsch dazu gebucht werden, sind aber nicht im Portfolio.
Indexfonds, auch ETfs genannt, sind günstig im Unterhalt und werfen damit auch bessere Renditen ab. Da ETFs aber einen Index nachbilden, sind sie auch nicht gemanagt. Das heißt, der Anbieter verdient weniger. Außerdem zehren Sicherheit und Liquidität an der Rendite der Postbank Fonds.
Auch Postbank Fonds setzen auf eine breite Streuung des Kapitales. Bei einem Einsatz von 40.000 Euro sehen die Postbank Fond Portfolios in der Regel folgende Streuung vor.
Ganze 6.000 Euro sollen wachstumsorientiert und damit defensiver angelegt werden. Der Mammutanteil von 28.000 Euro, fließt in risikobewusste Postbank Fonds und die restlichen 6.000 Euro werden rein spekulativ investiert. Damit soll eine möglichst hohe Rendite erzielt werden.
Im Detail bedeutet das, bei einer Anlagesumme von 40.000 folgende Splittung:
Vergleichbare Indexfonds haben trotz generell guter Börsenjahre trotzdem besser performt und ihren Anlegern höhere Renditen eingebracht.
Auch der Vergleich mit den jeweiligen Benchmarks, das ist der marktrelevante Aktien- oder Rentenindex, zeigt deutlich, dass die Postbank Fonds den Gesamtmarkt nicht schlagen konnten und mit vergleichsweise hohem Risiko geringere Renditen erbracht haben.
Postbank Fonds haben keine Benchmark im Fondsportrait
Die Wertentwicklung der Postbank Fonds wird in der Broschüre der Bank nicht mit den jeweiligen Vergleichsindizes abgebildet. Als Anleger müssen Sie diese selbst recherchieren.
Dafür wirbt das Institut mit einem Discount auf den Ausgabeaufschlag. Statt 5,26 Prozent verlangt die Bank für ihren Postbankfond Deutsche Concept Kaldemorgen nur 3,0 Prozent vom Nettoanlagebetrag.
Erst profitiert die Bank vom Postbank Fonds, dann der Kunde!
Generell fließen der Postbank der Ausgabeaufschlag sowie ein Teil der Verwaltungsvergütung der Postbankfonds zu. Anlageberatungen sind bei der Postbank ausschließlich provisionsbasiert.