Finanzberatung – Qualität am Preis erkennbar?
Die Qualität und ihr Preis
Ob Dienstleistung oder Produkt, alles hat seinen Preis. Und für genau diesen erwartet man Qualität. Eine Ausnahme hier ist die Anlageberatung. Diese erfolgt im allgemeinen kostenfrei. Anlageberater erhalten erst bei Abschluss eine Provision.
Was für den Kunden günstig ist, ist für die Gegenseite teuer.
Qualität gleich Preis?
Hartnäckig hält sich auch bei Finanzprodukten die Meinung, dass sich deren Qualität am Preis orientiert. Je teurer, desto besser. Eben so, wie es bei Konsumgütern auch ist.
Nein! Geht es um Finanzprodukte handelt es sich hierbei um einen großen Irrtum, der fatale Folgen haben kann.
Dieser Irrtum führt dazu, dass nur ein kleiner Teil der erzielbaren Marktrendite tatsächlich beim Anleger bleibt.
Warum die Kosten der Geldanlage meist unterschätzt werden
Es gibt einen Grund, warum die Anlagekosten oft unterschätzt werden: Zins und Zinseszins und ihre Langzeitwirkung.
Geldanlagen und die Kostenbelastung
Am Anfang einer Geldanlage steht ein Minus. Ganz einfach deshalb, da das Finanzprodukt zuerst gekauft werden muss. Dadurch entstehen Kosten. Diese werden als sogenannte Abschlusskosten vom Guthaben abgezogen.
Die Abschlussprovision
Anlageberater oder auch Banken erhalten für die Vermittlung von Finanzprodukten eine Abschlussprovision vom Anbieter des Produkts. Die Höhe der Abschlussprovisionen, auch Agio oder Ausgabeaufschlag genannt, variieren je nach Produkt, wird allerdings stets prozentual berechnet.
Doch nur mit der Abschlussprovision ist es noch nicht getan. Vermittler und Banken wollen mehr.
Vertriebsfolgeprovision bzw. Bestandsprovision
Für viele Finanzprodukte wird deshalb auch eine Vertriebsfolgeprovision oder Bestandsprovision fällig.
- Bezahlt durch: Produktanbieter und indirekt durch Sie!
- Zahlung: jährlich
- Dauer: während sich Finanzprodukt im Kundendepot befindet
Versteckter Kostenverursacher
Doch nicht nur die Anlageberater oder Banken verursachen Kosten. Auch die Produktanbieter. Und das sogar zu einem sehr großen Teil. Schließlich wollen diese für die Produktverwaltung bezahlt werden.
Managementgebühr bzw. Verwaltungsgebühr
Diese Gebühr berechnet sich anhand eines festgelegten Prozentsatzes. Und das jährlich. Der so errechnete Betrag wird vom Kapital des Anlegers abgezogen.
Die gute Nachricht: in der Management- bzw. Verwaltungsgebühr ist die Bestandsprovision für den Vermittler, Anlageberater oder die Bank bereits enthalten.
Weitere Bestandteile der Verwaltungsgebühr sind Betriebsosten sowie die Managementkosten.
Transaktionskosten
Diese Kosten entstehen durch aktives Handeln. Nicht zu vergessen iszt noch die Performance Fee.
Erstes Fazit
Geht das nicht auch günstiger?
Ja, das geht! Zum Beispiel mit ETFs bzw. Indexfonds.
Diese Fondart kommt ohne aktives Management aus und auch die Transaktionskosten sind niedriger.
Indexfonds/ETFs spiegeln schlichtweg einen Index wider und sind dadurch deutlich günstiger als andere Anlagelösungen.
Größter Vorteil von Indexfonds: es fallen keine Abschlusskosten und keine Bestandsprovision an.
Hat Qualität immer ihren Preis?
Was nichts kostet, ist nichts wert. Ist das auch bei Finanzprodukten so? Bringen günstige Finanzanlagen wirklich weniger Ertrag?
Ein klares Nein!
Das Ergebnis:
Niedrigkosten-Fonds = höhere Rendite
Und: passives investieren (Indexfonds) hat einen renditesteigernden Effekt im Gegensatz zum aktiven Anlagemanagement. Und das dauerhaft!
Fazit
Geht es um Finanzprodukte und somit um die Anlage von Geld, sollte man zwei Dinge nicht vergessen:
Und eine weitere Erkenntnis:
Das oft angepriesene kostenlose Beratungsgespräch – egal ob bei Vermittlern oder bei der Bank – ist nur eins: ein Märchen.
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