Uwe Redler
Redakteur
Sobald Sie sich entscheiden Ihre Immobile zu sanieren, einen Neubau zu errichten oder Ihr Eigenheim mit einer Wohngebäudeversicherung abzusichern, werden Sie sich immer wieder mit dem Begriff „Baupreisindex“ auseinandersetzen müssen.
Der Baupreisindex wird vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Der Wert des Baupreisindexes gibt die Entwicklung der Preise für die Instandhaltung von Gebäuden und den Neubau von Wohnhäusern oder Wirtschaftsgebäuden wider. Der Baupreisindex ist in erster Linie ein Wert, der die Entwicklung der Konjunktur abzeichnet, indem im Baupreisindex die Preisveränderungen abgebildet werden.
Das heiß t, der Baupreisindex tangiert immer die Preisgestaltung von baulich bedingten Projekten bei der Finanzierungen, der Wertermittlungen von bereits bestehenden Gebäuden und auch beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung.
Um den Baupreisindex festzusetzen werden insgesamt 177 Preise für Bauleistungen unterschiedlicher Art erfasst. Dabei handelt es sich ausschließ lich um Baumaß nahmen, die für die Errichtung eines Gebäudes notwendig sind. Somit hat der Baupreisindex eine hohe Aussagekraft, wenn es um die Kalkulation der Kosten für Bauvorhaben und Gebäude unterschiedlichster geht.
Beim Betrachten des Baupreisindexes fällt schnell auf, dass der dargestellte Wert einem Entwicklungsverlauf entspricht, der sich an einem Basiswert orientiert. Für den Baupreisindex 2017 wurde als Basisjahr das Jahr 2010 festgesetzt.
Dieses Basisjahr wird in den Auflistungen des Baupreisindexes immer mit 100 Prozentpunkten bewertet. Je nachdem, wie sich die Baupreise in den vorangegangen oder nachfolgenden Jahren entwickelt haben, werden die Werte des Baupreisindex entsprechend hochgerechnet beziehungsweise niedriger angepasst.
Der Baupreisindex für Februar 2017 lag rund 15% höher, wie im Basisjahr.
Für jedes geplante Bauprojekt, gibt es auch einen spezifischen Baupreisindex. Konkret bedeutet das, dass statistische Bundesamt berechnet jährlich insgesamt drei verschieden Baupreisindexe für den konventionellen Neubau im Hochbau (d.h. Wohn- und Nichtwohngebäude).
Baupreisindex für Wohngebäude
Baupreisindex Bürogebäude
Baupreisindex für gewerbliche Betriebsgebäude
Diese drei Gruppen, werden teilweise nochmal in Untergruppen aufgeteilt, die ebenfalls spezifische Baupreisindexe haben. Der Baupreisindex für den Neubau von Ein-Familiengebäuden in vorgefertigter Bauart ist ein Einzelindex.
Preisindex für Instandhaltung von Wohngebäuden
Preisindex für Instandhaltung in einer Wohnung
Preisindex für Ingenieurbau: Straß en
Preisindex für Ingenieurbau: Brücken im Straß enbau
Preisindex für Ingenieurbau: Ortskanäle
Als zukünftiger Hausbesitzer müssen Sie sich mit dem Baupreisindex für Wohngebäude auseinandersetzen. Für Baufinanzierungen, Versicherungen, zum Beispiel die Wohngebäudeversicherung wird der Baupreisindex Wohngebäude als Berechnungsgrundlage verwendet.
Der Baupreisindex darf nicht mit dem Baukostenindex verwechselt werden. Der Baukostenindex spiegelt die Ausgaben von Bauunternehmern und Handwerkern wider, die für die Auftragserfüllung notwendig sind und nicht die Preisentwicklung mit der Sie als Bauherr rechnen müssen. Relevante Daten für den Baukostenindex sind unter anderem Lohnkosten, Materialkosten, Kosten für Ausrüstungen und Energiekosten. Zwar beeinflusst der Baukostenindex den Baupreisindex, ist aber nicht identisch mit diesem.
Der Baupreisindex ist gerade zur Beobachtung der Konjunkturentwicklung hilfreich. Baupreisindexe fungieren praktisch als detaillierte Zusammenfassung von Einzelpreisdetails aus einzelnen wirtschaftlichen Bereichen, die für den Bau notwendig sind. Sie sind also als Orientierungshilfe für Bauherren, Kreditgeber und Handwerker zu verstehen.
Somit steht der Baupreisindex immer auch in Wechselwirkung mit dem Baukostenindex, denn Baufirmen können anhand des Baupreisindexes ihre Preise entsprechend anpassen. Gerade bei längeren Projekten ist diese Wechselwirkung, sowie schnelle und übersichtliche Darstellung des Baupreisindexes ein gutes Kalkulationsinstrument für alle Partner.
Bauherren können mit dem Baupreisindex ihre Kosten und Finanzierungen besser planen.
Die Wertermittlung orientiert am Baupreisindex spielt auch beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung eine Rolle.
Der Baupreisindex wird für die Kalkulation von Angeboten vor Baubeginn und während der Bauphase herangezogen (z.B. für Neubauten oder Renovierungen).
Der Baupreisindex kann in Kombination mit anderen Indizes zur Wertermittlung von Gebäuden eingesetzt werden.
Da unterschiedliche Bauvorhaben nur schwer verglichen werden können, zieht das Statistische Bundesamt die Preise für einzelne Bauleistungen heran. Die Kosten der einzelnen Gewerke werden in einem Gesamtindex zusammengefasst.
Die nötigen Daten für die Erfassung des Gesamtindexes werden von rund 5.000 repräsentativ ausgewählten Unternehmen des Baugewerbes vierteljährlich den zuständigen Landratsämtern zur Verfügung gestellt.
Insgesamt 177 ausgewählte Bauleistungen dienen als Grundlage für die Festsetzung des Baupreisindexes.
Faktisch alles Handwerkerleistungen und Materialkosten, die für die Errichtung eines Wohngebäudes relevant sein könnten. Aus den gemeldeten Preisen berechnet das zuständige Statistische Landesamt die durchschnittliche Preisentwicklung pro Bauleistung, sogenannte Landesmesszahlen.
Diese Landesmesszahlen werden anschließ end beim Statistischen Bundesamt zusammengefasst. Ziel ist es einen praxisnahen Baupreisindex zu erstellen, der die tatsächliche Kostenentwicklung im Baugewerbe spiegelt. Neben den für ganz Deutschland geltenden Baupreisindex, gibt es auch länderspezifische Indizes, die im Online-Portal des Statistischen Bundesamtes abgefragt werden können.
Da der Baupreisindex als seriöse Grundlage für Kalkulationen gilt, wird er grundsätzlich für Finanzierungen und langfristige Bauvorhaben als Berechnungsgrundlage verwendet. Hier dient der Baupreisindex als Orientierung für eine spekulative Kostenentwicklung.
Bei Wohngebäudeversicherungen dient der Neuwertfaktor als Richtwert zur Bestimmung der passenden Versicherungssumme. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch vom Baupreisindex gesprochen. Üblicherweise verwenden Wohngebäudeversicherer den Baupreisindex für Wohngebäude in Verbindung mit dem Tariflohnindex für das Baugewerbe. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. berechnet so den gleitenden Neuwertfaktor und gibt das Ergebnis an seine Mitglieder weiter.
Diese Faktoren werden dann mit dem sogenannten Wert 1914 zur Berechnung des Wohngebäudewerts und der davon abhängigen Versicherungssumme benutzt.
Lassen Sie sich vom unabhängigen Finanzberater darüber aufklären, inwiefern der Baupreisindex Ihr Bauvorhaben und die damit verbundenen Versicherungsanpassungen tangiert.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu unseren Leistungen haben, freuen wir uns jederzeit über eine Nachricht von Ihnen.
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