Uwe Redler
Redakteur
In den letzten Jahren wächst die Zahl der selbstständig Tätigen stetig weiter. Sein eigener Chef zu sein hat sicher seine Vorteile. Gerade Freischaffende, die ohne Mitarbeiter für sich ihr tägliches Brot verdienen melden immer häufiger Gewerbe an. Auch Freiberufler, Argenturmitarbeiter und Saisonarbeiter sind auf selbstständiger Basis tätig. Die Freiheit keinem Arbeitgeber mehr längerfristig verpflichtet zu sein, bringt aber auch die Verantwortung mit, grundsätzlich in allen Belangen für sich selbst zu sorgen.
Gerade die Altersvorsorge für Selbstständige, ist sozusagen das Stiefkind vieler Unternehmer. Entweder fühlt sich der frischgebackene Unternehmer noch zu jung um an die Rentenzeit zu denken oder der Betrieb soll erst mal zum Laufen kommen und dann wird sich um alles andere gekümmert.
Sicher wer sich schon in jungen Jahren selbstständig macht muss sich nicht sofort um eine gute Altersvorsorge für Selbstständige kümmern. Mit Anfang 20 dürfen die Prioritäten noch auf andere unternehmerische Aufgaben gelegt werden. Trotzdem sollte im fünf Jahres Plan jedes Unternehmers eine adäquate Altersvorsorge für selbstständige verbindlich mit eingeplant werden.
Um die nötigen Finanzen dafür auch im Blick zu haben, ist es ratsam den unabhängigen Finanzberater in die Planung der wirtschaftlichen Aufgaben eines Unternehmens mit einzubeziehen.
Gerade wenn es um das Thema private und berufliche Absicherung, Vermögensaufbau und Altersvorsorge für Selbstständige geht, ist der Experte dafür immer ein unabhängiger Finanzberater.
Im Rahmen einer Studie des international tätigen Altersvorsorgeanbieters Aegon wurden insgesamt 17.600 Personen, aus 15 Ländern, nach den Vorsorgeplänen für die Rentenzeit befragt. Das Ergebnis der Studie zeigt eindeutig die Zahl der Selbstständigen steigt. Aber, nur jeder Fünfte ist davon überzeugt, im Alter einen finanziell sicheren Lebensstandard zu erreichen. Aufgrund der Studie wurde auch deutlich, dass viele Selbstständige damit rechnen, nicht mit 65 Jahren in Rente gehen zu können.
Erschreckend ist die Tatsache, dass gerade mal ein gutes drittel tatsächlich regelmässig für die eigene Rente spart, rund ein fünftel legt nur gelegentlich bares für die Rente zur Seite.
Somit zeigt die Studie des Altersvorsorgers für Selbstständige, der Unternehmer in Eigenregie nimmt sich weder genug Zeit, noch scheint er das nötige Kapital zu haben, sich für den Ruhestand finanziell absichern zu können.
Deshalb wundert es nicht, dass ca. 33 Prozent der Einzelunternehmer davon ausgehen, erst mit 70 Jahren oder noch später, die Füß e beruflich hochlegen zu können. In der Riege der Betriebsleiter mit Angestellten sind rund 21 Prozent, die sich darauf eingestellt haben über den regulären Renteneintritt mit 65 hinaus noch zu arbeiten. Nur 26 Prozent der Selbstständigen sind überzeugt, dass sie im Alter ein ausreichend hohes Einkommen haben werden.
Vorrangig wird dabei auf Ersparnisse oder den erfolgreichen Verkauf des Unternehmens gesetzt.
So verdienen Angestellte in dem 15-Länder-Vergleich im Durchschnitt 21.400 Dollar im Jahr. Der Einzelunternehmer, mit knapp sechsjähriger Selbstständigkeit schafft es bei einer 33- 40 Stunden Woche gerade mal auf 17.100 Dollar. Unternehmer, die Mitarbeiter führen, verdienen im Durchschnitt 21.800 Dollar, das sind rund 400 Dollar mehr wie Berufstätige im Angestelltenverhältnis erhalten. Diese Gruppe der Unternehmer ist im Durchschnitt seit sieben Jahren selbstständig und arbeitet pro Woche 40 Stunden!
So wundert es kaum noch, dass viele ohne Arbeitnehmerverhältnis sich auf die augenscheinlich wesentlichen Dinge in ihrem Unternehmen konzentrieren und die Altersvorsorge für Selbstständige dabei außer Acht lassen. Nichtsdestotrotz ist gerade die Altersvorsorge für Selbstständige eine der wichtigsten Aspekte bei der Unternehmensgründung.
Doch wie soll ein junger oder ambitionierter Einzelunternehmer, Freiberufler, Saisonarbeiter, Unternehmer sich möglichst frühzeitig um seine Rente kümmern, wenn immer wieder dieselben Fragen wichtige Entscheidungen tangieren.
Was mach ich mit gewinnen? Reinvestieren? Mir was gönnen? Sparen oder anlegen? Wenn ja, was macht sinn?
Um das nötige „Kleingeld“ für eine solide Altersvorsorge für Selbstständige zu haben ist es sinnvoll private und geschäftliche Finanzen strikt zu trennen.
Was in aller Regel aber eine nicht ganz einfache Aufgabe ist und manchmal auch nicht zu 100 Prozent klappt. Trotzdem vereinfacht eine Trennung der finanziellen Belange im Unternehmen einige Abläufe.
Die Buchhaltung wird einfacher, wenn das geschäftliche Einkommen auf ein separates Konto läuft.
Die Einnahmen und Ausgaben sind übersichtlicher.
Es wird schneller ersichtlich, ob ein Unternehmen überhaupt Profit abwirft.
Strategische Entscheidungen, die unternehmensrelevant sind, können bei übersichtlicher Finanzlage besser gefällt werden.
Idealerweise, zahlen Sie sich monatlich ein festes Gehalt aus, das Sie privat nutzen können. Da es für beide Lebensbereiche nun entsprechend transparentgestaltete Konten gibt, sind Unternehmen und privat Haushalte von den jeweiligen finanziellen Herausforderungen weitgehend geschützt.
Eine elementare Frage in der Unternehmensführung ist grundsätzlich was mit Gewinnen getan wird. Soll in den Betrieb investiert werden, oder darf sich ein hart arbeitender Unternehmer auch mal eine Belohnung gönnen?
Die Antwort ist:“ Sie müssen einen goldenen Mittelweg finden, Belohnungen zur eigenen Motivation sind wichtig. Aber, der Betrieb muss sich auch weiterentwickeln, soll er einmal genug einbringen um auch eine Altersvorsorge für Selbstständige bedienen können.“
Eine solide Altersvorsorge für Selbstständige auf zu bauen, bedeutet für den Geschäftsmann dies selbst und auch ständig zu tun!
Je früher damit begonnen wird, desto komfortabler lebt es sich im Ruhestand.
Trotzdem darf sich ein Unternehmer selbstverständlich in den ersten Jahren auch nur um den Aufbau seines Gewerbes kümmern, er muss aber immer im Hinterkopf haben, dass niemand auß er er selbst für die eigene Rente sorgen kann.
Der Verkauf eines erfolgreichen Unternehmens kann in der Zukunft theoretisch alle Altersvorsorge-Probleme lösen. Was ist aber, wenn die Familie auch gut versorgt sein will, der Junior den Betrieb übernehmen soll? Dann wird aus einem Verkaufscoup, plötzlich die Organisation der monatlichen Rente, denn die Kinder sollen ja auch noch ein gutes Leben haben.
Richtig problematisch wird es, wenn der Gewinn Jahr für Jahr zu niedrig ist, um über das alltägliche Geschäft hinaus noch langfristige Rücklagen für die Altersvorsorge für Selbstständige bilden zu können. Die eigene Arbeitskraft sollte niemals der einzige Vermögenswert sein!
Um erfolgreich ein Rentenvermögen bilden zu können, müssen Unternehmer also sehr gut strukturiert sein und sich die finanziellen Möglichkeiten schaffen, Risiken abzusichern, während gleichzeitig auch Vermögen für die Altersvorsorge für Selbstständige gebildet wird.
Bei der Altersvorsorge für Selbstständige kommt es also darauf an eine umfassende Risikoabsicherung und eine rentable Vermögensbildung zu haben.
Die Risikoabsicherung sichert den Selbstständigen gegen existenzbedrohende Risiken ab. Wenn zum Beispiel ein Schaden an Dritten entsteht. Personenschäden können oft Kosten in Millionenhöhe verursachen. Deshalb ist eine Betriebs-und eine Privathaftpflichtversicherung immer die Basis für eine solide Risikoabsicherung.
Außerdem sollten Unternehmer immer eine Risikoabdeckung für Berufsunfähigkeit und Krankheit haben, wer mittelfristig oder längerfristig nicht arbeiten kann, muss einen finanziellen Schutz für die Einkommensausfälle haben. Die Krankenversicherung ist deshalb Pflicht, ebenso sollte im gleichen Atemzug über eine passende Pflegeversicherung nachgedacht werden, auch diese ist für Selbstständige grundsätzlich Pflichtprogramm.
Eine Krankentagegeldversicherung bietet zusätzlichen Schutz. Zuletzt ist auch eine finanzielle Absicherung im Todesfall für Unternehmer immer ein Muss. Risikolebensversicherungen decken den Todesfall und zahlen je nach Vereinbarung entsprechend hohe Summen aus. die die Hinterbliebenen finanziell absichern.
Achtung! Ein Vermögensaufbau als Altersvorsorge für Selbstständige ist nur dann sinnvoll, wenn vorher alle wichtigen Risiken abgesichert sind. Eifrig zu sparen und im Schadensfall alles zur Regulierung des Problems verwenden zu müssen, bringt sie einem finanziell sicherem Ruhestand keinen Schritt näher.
Einkommen richtig absichern
Grob betrachtet gibt es zwei verschiedene Systeme der Altersvorsorge. Zum einen das Umlageverfahren. Ruheständler, die in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben, bekommen monatlich einen Teilbetrag vom angesparten Rentenanspruch ausbezahlt. Und die kapitalgedeckte Altersvorsorge. Hier lebt der Rentner von dem Geld, das er selbst in einer Ansparphase angehäuft hat.
Kluge Investitionen lassen dieses Kapital trotz relativ geringer Beiträge gut vermehren. Manche Investitionen sind aber mit Risiken verbunden, über die sich der Anleger im Vorfeld bewusst sein sollte. So ist die Investition in Aktionsfonds immer mit einem Wertschwankungsrisiko behaftet, das aber durch möglichst lange Laufzeiten gut kompensiert werden kann. Andere Kapitalanlagen bergen das Risiko eines Fehlbetrages, das heiß t am Ende ist die garantierte Rente zu gering. Um bösen Überraschungen vorzubeugen, sollte für die Altersvorsorge für Selbstständige immer der fachkundige Rat des unabhängigen Finanzberaters eingeholt werden.
Letzen endes muss auch bedacht werden, dass die Menschen immer länger leben. Was ein gewisses Maß an einem Langlebigkeitsrisiko bildet. Das hört sich zwar kurios an, ist aber tatsächlich ein Risiko vor dem Sie sich nur durch eine private Rentenversicherung schützen können. Reicht das angesparte Vermögen nicht mehr für den Lebensunterhalt aus, muss eine neue Geldquelle geöffnet werden könne. Private Rentenversicherungen zahlen zwar ein Leben lang nur sollten diese genau kalkuliert werden.
Rürup-Renten, die vor dem 31.12.2011 abgeschlossen wurden, können zum Zeitpunkt der Vollendung des 60. Lebensjahres ausgezahlt werden. Unternehmer, die eine Rürup-Rente ab dem 1.1.2012 abgeschlossen haben, müssen zwei Jahre länger auf monatliche Auszahlung warten.
Wenn als Altersvorsorge für Selbstständige eine private Rentenversicherung genutzt werden soll, sollte genau geprüft werden, welche Anbieter und vor allem welche Variante am sinnvollsten und rentabelsten ist.
Welche Altersvorsorgeprodukte gibt es?
Immobilien sind nach wie vor eine beliebte Altersvorsorge für Selbstständige. Sollte eine Immobilie zukünftig für regelmäß ige Einnahmen in der Rente sorgen, müssen ein paar Dinge bedacht werden.
Der Unterhalt einer Immobilie ist immer mit Kosten verbunden, auch wenn diese vermietet wird. So müssen Immobilienvermieter immer damit rechnen, dass der Mieter nicht zahlt oder das Gebäude beschädigt wird. Dazu kommt die Versteuerungspflicht der Mieteinnahmen. Die erhoffte monatliche Geldspritze schmälert sich dadurch deutlich.
Ein eigenes Haus, spart zwar Mietkosten im Ruhestand, die Finanzierung des Gebäudes ist aber oft eine Lebensaufgabe. Es muss also darauf geachtete werden, dass mit Rentenbeginn auch keine Schulden mehr vorhanden sind.
Bauherren sollten mindestens 20 Prozent der Kreditsumme als Eigenkapital einbringen können.
Die monatlichen Kreditraten sollten weniger wie 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen.
Staatliche Zuschüsse und Förderungen sollten bei dieser Rechnung erst einmal außen vor gelassen werden, denn diese erhalten Eigenheimbesitzer nicht immer.
Es müssen genügend Ersparnisse, die bei steigenden Zinsen oder Schäden am Eigenheim als Reserve dienen vorhanden sein.
Regelmäßigen Nebenkosten sind bei einer eigenen Immobilie in der Regel höher als in einem Mietverhältnis. Auß erdem fallen Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten an, die aus eigener Kraft bezahlt werden müssen.
Trotzdem können Immobilien eine gute Investition in die Altersvorsorge für Selbstständige sein. Eine Immobilie stellt immer einen Sachwert dar und die Nachfrage steigt. Das Grundstück, auf dem die Immobilie steht, ist ein guter Inflation schütz.
Wird die Immobilie gepflegt, ist langfristig mit einer Wertsteigerung zu rechnen. Bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen wird der Immobilienkauf von Dritten gefördert. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum Beispiel ist ein Förderer von energieeffizienten Bauvorhaben.
Welche Altersvorsorgeprodukte gibt es?
Produktivkapitale sind Aktien und Anleihen. Im Mittelpunkt stehen eine hohe Rendite, niedrige Kosten und eine Risikosteuerung für die meisten Anleger. Aktien hatten in den vergangenen zwei Jahrzehnten die höchste Rendite aller Anlageklassen. Bei langen Laufzeiten können Wertschwankungen gut ausgeglichen werden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein Anleger mit einem guten Aktienportfolio, gemessen an einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren, eine durchschnittliche Rendite von über 8 % pro Jahre erwirtschaftet hat. Und diese Rendite ist einmalig. Es gibt keine Vertragslaufzeiten oder eine Abhängigkeit von nur einem Versicherungsunternehmen. Der Anleger ist quasi frei von jeglicher Bindung und kann seine Anlage flexibel gestalten. Aktienportfolios können individuell zusammengestellt werden. Wir empfehlen ein ETF-Portfolio, das weltweit investiert.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Altersvorsorge für Selbstständige aufzubauen. Dabei hat jede Alternative ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Wer den nutzen der Altersvorsorgemöglichkeiten für Selbstständige mit deren Risiken genau abwägt, kann sich aber eine gute Basis für einen Finanziell sicheren Ruhestand schaffen.
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