Redakteur
Die Bundesregierung plant für 2016, den Garantiezins für Kapitallebensversicherungen abzuschaffen. Des Deutschen liebstes Kind, wenn es um die Altersvorsorge geht, hat also bald ausgedient.
Denn es lohnt sich nicht, etwas nachzuweinen, das uns doch nur die ganze Zeit etwas vorgemacht hat.
Ich möchte Sie gleich zu Beginn mal etwas fragen:
Würden Sie einen Vertrag unterschreiben, wenn Ihnen der Versicherungsvertreter folgendes erklärt:
„Wir buchen 100 Euro im Monat von Ihrem Konto ab. Davon legen wir etwa 70 Euro für Sie zur Seite, die restlichen 30 Euro wandern in unsere Taschen. Selbstverständlich erhalten Sie für die 70 Euro Zinsen. Doch wir können Ihnen nicht garantieren, dass es immer bei den 70 Euro bleibt.
Es können durchaus auch mal nur 50 oder 40 Euro werden, für die Sie Zinsen erhalten.“
Wenn Sie noch bei klarem Verstand sind, würden Sie – falls Ihnen noch danach zumute ist – in lautes Lachen ausbrechen, danach aufstehen und gehen. Das ist natürlich auch den Versicherungskonzernen klar.
Deshalb sagen Sie Ihnen so etwas nicht, sondern bieten Ihnen die Lebensversicherung mit Garantiezins an, der Ihnen angeblich Jahr für Jahr Gewinne garantiert und damit Ihre Altersvorsorge sichert.
„Vergessen“ wird dabei zu erklären, dass Ihr Sparanteil, aus dem die Zinsen errechnet werden, erheblich schwanken kann. Das liegt an den unterschiedlichen Kosten, die von den Versicherungen berechnet werden. Also können wir schon einmal festhalten: Auch mit Garantiezins kann die Auszahlung aus Ihrer Lebensversicherung wesentlich niedriger ausfallen als erhofft.
Deshalb gibt es für viele Versicherungskunden ein böses Erwachen, wenn die Lebensversicherung ausgezahlt wird. Sehr häufig bekommen sie weniger Geld zurück, als sie eingezahlt haben! Das ist ganz und gar nicht Sinn und Zweck einer Geldanlage.
Als Nächstes kommt nun noch hinzu, dass höchstwahrscheinlich ab nächstes Jahr für alle neu abgeschlossenen Verträge der Garantiezins ganz wegfällt. Deshalb wird von vielen Versicherungen dazu geraten, jetzt noch schnell einen Vertrag abzuschließ en, um in den Genuss der garantierten Zinsen zu kommen. Doch wie hoch diese ausfallen werden, wird ein weiteres Mal „vergessen“ zu erwähnen. Leiden etwa sämtliche Versicherungsgesellschaften unter fortschreitender Demenz?
Oder liegt es eher daran, dass sie lieber noch schnell Gewinne einsacken wollen, bevor immer mehr Menschen erkennen, dass eine Lebensversicherung absoluter Humbug ist? So wird zwar bei kapitalbildenden Versicherungen eine bestimmte Mindestverzinsung der Guthaben garantiert. Doch die Höhe des Zinssatzes wird vom Bundesfinanzministerium festgelegt. Und auch das ist an gesetzliche Vorgaben gebunden: Der Garantiezins darf nicht höher als 60 % über dem langjährigen Durchschnitt der Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen liegen.
In Zahlen ausgedrückt heiß t das, dass der Garantiezins für Lebensversicherungen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus immer mehr gesenkt werden musste. Lag er bis Mitte 2000 noch bei 4 Prozent, ging er danach erdrutschartig nach unten und ist mittlerweile bei mickrigen 1,25 Prozent angelangt.
Was bedeutet der Wegfall des Garantiezinses für Sie als Sparer? In erster Linie noch mehr Unübersichtlichkeit auf dem Gebiet der Altersvorsorge. Es wird künftig sehr viele unterschiedliche Produkte in groß er Menge geben. Schon jetzt ist es überaus schwierig für den Kunden, bei der Vielzahl und Komplexität der einzelnen Produkte ohne Unterstützung eines Finanzexperten den Überblick zu behalten.
Außerdem ist es nicht mehr so wie früher, dass Sie einfach den Lebensversicherungsvertrag unterschreiben können und fertig. Ganz nach dem Motto „Dabei kann man nichts falsch machen“. Damit könnten Sie heute Haus und Hof verlieren, von einer sinnvollen Altersvorsorge mal ganz zu schweigen.
Vielmehr müssen Sie sich genau informieren, was Sie da vor sich haben, das Kleingedruckte lesen, Anlageformen vergleichen, Ratschläge einholen und diese genau hinterfragen. Auf keinen Fall sollten Sie das erstbeste Angebot abschließ en.
Zwar soll es eine Art Hintertür geben für alle, die Wert auf den Garantiezins legen, denn unter Erfüllung strenger Vorschriften dürfen Versicherungen diesen weiterhin anbieten. Das werden dann aber höchstwahrscheinlich nur einige groß e Versicherungskonzerne schultern können. Und ob von dort wirklich faire und kundenorientierte Verträge angeboten werden, zweifle ich zumindest stark an. Denn sobald diese wittern, dass sie ein Monopol besitzen, werden sie das meiner Meinung nach ausnutzen.
Schließ lich wollen sie in erster Linie Profit machen.
Sinnvoller für alle, die eine sichere und effektive Altersvorsorge anstreben, ist es da, mehr Mut und Kreativität in Sachen Geldanlagen zu zeigen. Natürlich gehört dazu auch, dass Sie sich informieren und von unabhängigen Finanzberater beraten lassen. Aber nur so sind auch Sie selbst wirklich unabhängig und müssen nicht einem Garantiezins hinterhertrauern, der Ihnen in Wirklichkeit von Beginn an etwas vorgegaukelt hat.
Der wichtigste Punkt bei Geldanlagen ist, dass Sie nicht alles auf eine Karte setzen. Vielmehr macht es Sinn, Ihr Geld zu streuen. Eine sehr gute Alternative sind ETFs – denn sie sind risikoarm und kostengünstig und bringen gute Rendite. Auch hierbei sollten Sie auf eine breite Streuung achten und weltweit investieren. Auf diese Weise sind Sie auf der sichersten Seite. Empfehlenswert sind zudem Aktien und andere kostengünstige Fonds.
Fragen Sie einfach Ihren unabhängigen Finanzberater oder unabhängigen Honorarberater nach Möglichkeiten der idealen Vorsorge. Die Vorsorge sollte immer und nur zu Ihnen, Ihren Wünschen und Vorstellungen passen.
Gerne helfe ich Ihnen bei der richtigen Auswahl von Möglichkeiten direkt vor Ort. Mein Büro ist in Recklinghausen und ich berate meine Kunden im schönen Ruhrgebiet (Ruhrpott) und Münsterland.
Aus den anliegenden Städte, wie Bochum, Herne, Dortmund, Herten, Datteln, Castrop-Rauxel etc. erreichen Sie mich schnell über die A2 oder die A43.
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