Redakteur
Mittlerweile ist es gang und gäbe, dass jeder Bürger die Riesterrente kennt.
Sie wissen, dass Sie Zulagen vom Staat erhalten und zusätzlich die Beiträge steuerlich geltend machen können. Man könnte eigentlich sagen, dass die Riesterrente sich ganz fest in die Köpfe der Verbraucher integriert hat. Die Verkaufsgespräche könnte man quasi auch weglassen, sobald man klar erkennt, dass sehr viele Kunden im Internet oder telefonisch die Abschlüsse tätigen. Des einen Freud des anderen Leid.
Wer sich ein wenig informiert hat, weiß , dass die Kosten laut Gesetz ausgewiesen sein müssen und genau hier kann man erkennen, welche zauberhaften Methoden die Branche einsetzt. Die Riester-Produkte haben eine eigenständige Regelung (§ 1Abs. 1 Nr. 8 AltZertG). Nach dem Gesetz müssen die Vertriebs- und Abschlusskosten gleichmäß ig über 5 Jahre verteilt werden, soweit diese nicht als Prozentsatz von den Beiträgen abgezogen werden.
Wenn Sie sich die Kosten aufzeigen lassen, werden Sie viele verschiedene Zahlen finden, wie zum Beispiel: einmalige Kosten, laufende Kosten, Stückkosten und verschiedene Prozentzahlen. Selbst die Abschlusskosten werden in verschiedenen Zahlen aufgeführt.
„Als Abschlusskosten werden 4,50 € je 100 € Beitragszahlung einbehalten“. Man könnte glatt meinen, die Assekuranz gestaltet die „Kostentransparenz“ so intransparent wie es nur geht. Bei fondsgebundenen Produkten wird es noch kurioser. Selbst Profis verlieren schnell den Überblick. Da frage ich mich, ob der Verbraucher die Kostenstruktur wirklich klar erkennt und versteht. Soviel zur Einfachheit.
Die Kosten spielen eine ganz entscheidende Rolle in Ihrer Renditeerwartung. Je höher die Kosten, desto weniger wird für Sie gespart. Weil weniger gespart wird, erhalten Sie nur auf einen Teil Ihres Beitrages die entsprechende Verzinsung und langfristig betrachtet fällt der Zinses-Zins-Effekt geringer aus. Was natürlich dazu führt, dass Ihre Ablaufleistung extrem unter den Kosten leidet.
Sie sollten sich ernsthaft fragen, ob der „Berater“ wirklich auf Ihrer Seite ist. Meistens stellen diese tollte Vergleich an. Rechnen alles schön, um den Kunden „Wahnsinns – Ergebnisse“ zu präsentieren, damit das eigene Produkt natürlich besser da steht. Dann rät er gerne zum Produktwechsel und suggeriert möglicherweise dem Kunden, dass er keine Nachteile hat. Er sagt meistens sogar, dass das Guthaben direkt zum neuen Anbieter fließ t und der Kunde keine finanziellen Einbuß en hat.
In diesem Zusammenhang hört man oft den Begriff „Riesterheilen“.
In so einem Spiel sollten Sie aufpassen. Es ist nicht gesagt, dass der „Berater“ Ihnen was Schlechtes will. Jedoch betrachten Sie die Angelegenheit sehr kritisch. Durch den Wechsel des Produktgebers entstehen Ihnen erneut die gesamten Kosten.
Sie zahlen mal wieder die Party.
Warum sollte der „Berater“ Ihnen sonst kostenfrei zum Wechsel verhelfen oder gar raten?
Meistens steht die Provision ganz vorne.
Sie zahlen also mal wieder die gesamten Vertriebs- und Abschlusskosten und fragen sich ggf. später, warum bei Ihrer doch so tollen Vorsorge nicht positives zum Vorschein kommt.
Sehr oft berichten mir Kunden, dass sie auf das Anraten mehrerer “Berater” häufig, sehr oft sogar den Produktgeber gewechselt haben. Diese Kunden wollten nur das Beste für sich, der “Berater” dachte nur ein wenig anders.
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