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Künftig stehen noch mehr Rentner vor der Tafel

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Wenn Sie jetzt nichts tun, ernähren Sie sich auch bald von der Tafel

Die Altersarmut in Deutschland nimmt immer mehr zu. Im ZDF lief vor kurzem eine Reportage mit dem Titel „Schuften bis zum Schluss“. Hier wird an einigen Rentnern aufgezeigt, wie sie ihr Dasein fristen müssen. So möchten Sie Ihren Ruhestand garantiert nicht verbringen.

Rentner werden mit Hartz IV abgespeist

Laut statistischem Bundesamt sind immer mehr deutsche Rentner auf Sozialhilfe angewiesen. Im Jahr 2013 stieg ihre Zahl um 7,4 Prozent auf knapp 500.000. Bereits drei Prozent aller Menschen über 65 waren damals bereits von Leistungen durch die Grundsicherung abhängig – heute sind garantiert noch eine ganze Menge hinzugekommen. Die Grundsicherung entspricht übrigens dem Hart IV für Arbeitslose! Ich finde es erschreckend, dass Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, auf diese Art und Weise abgespeist werden.

In der eingangs erwähnten ZDF-Reportage heißt es, dass sich die Zahl der Rentner, die Grundsicherung beziehen müssen, seit 2003 verdoppelt hat. Die armen Rentner können ihren Ruhestand nicht genießen. Im Gegenteil – es geht teilweise sehr hektisch zu, wie in der Doku berichtet wird. Zudem ist jeden Tag die Angst mit dabei: „Bleibe ich auch gesund, so dass ich in der Lage bin, mir meinen Lebensunterhalt weiterhin selbst zu verdienen?“ Denn niemand will anderen auf der Tasche liegen. Niemand möchte nach einem arbeitsamen Leben plötzlich auf der Straße landen. Es ist schon erniedrigend genug, dass viele der Ruheständler, die nicht ausreichend Rente bekommen, sich für ihre Mahlzeiten an der Tafel anstellen müssen.

Homeless man waving while outdoors during the daytime.

Früher Chef, heute „Tafel“-Esser

In der Reportage wird beispielsweise über einen 68-jährigen Rentner aus Niedersachsen berichtet. Der sagt, dass er es sich gar nicht leisten kann, krank zu werden. “Dann geht man vor die Hunde“, ist er überzeugt. „Das mag ich gar nicht zu Ende denken.“ Früher war er als Fachangestellter bei einem Steuerberater tätig und freute sich auf einen sorglosen Lebensabend.

Heute schrubbt er fremde Dächer und erledigt alle Arbeiten, die im Dorf so anfallen. Fürs Austragen der Zeitungen am Sonntag zwischen 3:00 und 7:00 Uhr morgens bekommt er 39,- Euro.

Seine karge Rente kommt u.a. daher, dass er seiner Ex-Frau einen Versorgungsausgleich zahlen muss. An seine studierende Tochter überweist er 250,- Euro im Monat. Sie wusste bis zur der Doku nicht einmal, dass es ihrem Vater finanziell dreckig geht.

In der Reportage wird auch eine 66-jährige Rentnerin aus Berlin vorgestellt. Sie lebt in einer kleinen Eineinhalb-Zimmerwohnung in einem Hochhaus. Da die Miete zu teuer ist, um noch eine Grundsicherung zu bekommen, muss die Rentnerin sehr mit dem Geld rechnen. In eine günstigere Wohnung möchte sie – verständlicherweise, wie ich finde – nicht ziehen. Denn sie hat hier seit 33 Jahren ihr soziales Umfeld und zudem würde es extrem schwierig werden, entsprechenden Wohnraum in Berlin zu finden.

Also muss die alte Dame 50 Stunden im Monat in einer Bäckerei arbeiten – für den Mindestlohn, versteht sich. Bei Stadtfesten grillt sie Würstchen in einer Imbissbude. Seit ihrer Jugend hat die Rentnerin gearbeitet, um heute am unteren Limit herumzukrebsen, damit sie nicht aus der Gegend wegziehen muss, die sie kennt und gewohnt ist.

Der Leipziger Rentner, über den ebenfalls berichtet wird, ist 65 Jahre und war zu seiner Berufszeit Chef von mehr als 40 Mitarbeitern. Nach der Wende wurde sein Unternehmen abgewickelt und er machte sich als Versicherungsagent selbständig. Das lief auch eine Weile sehr gut, bis seine Mutter schwer krank wurde und er all seine finanziellen Rücklagen auflösen musste, um ihre Pflege zahlen zu können. Später kamen weitere Schicksalsschläge hinzu.

Und heute muss er auf Leipziger Plätzen Kaltakquise betreiben und anderen Menschen als Energieberater Strom- und Gasverträge verkaufen. Das bringt im Monat rund zusätzliche 100,- Euro ein und er kommt mit seinem Geld nur mühsam über die Runden. Deshalb ist er gezwungen, sich von der Tafel zu ernähren. Und er sagt: „Davor habe ich jedes Mal Bammel.“

„Mich erwischt es nicht“ – wenn Sie sich da mal nicht täuschen

Diese drei Schicksale zeigen deutlich auf, wie wichtig bereits in jungen Jahren eine gute und sinnvolle Altersvorsorge ist. Denn Sie wissen heute nicht, was Ihnen im Leben alles widerfahren kann. Es können immer Dinge passieren, die Sie umwerfen – doch es ist wichtig, dass Sie wieder aufstehen und weitermachen können.

Übrigens: Die ZDF-Reportage hat eine hohe Anteilnahme hervorgerufen und viele Menschen wollen den drei Rentnern mit Spenden helfen. Dieses Verhalten ist einerseits ein gutes Zeichen dafür, dass in unserer Gesellschaft noch Mitgefühl und Solidarität vorhanden sind. Andererseits zeigt es auch, dass die Menschen sehr gut nachvollziehen können, wie unangenehm es ist, wenn man als „gestandener“ Mann oder Frau auf Wohlfahrtseinrichtungen und staatliche Zuwendungen angewiesen ist. So wertvoll diese sind, hat mit Sicherheit keiner der drei Beschriebenen in seiner Jugend gedacht, dass es ihn bzw. sie mal „erwischen“ könnte.

Wichtig

Lassen Sie es nicht so weit kommen und kümmern Sie sich frühzeitig um Ihre Altersvorsorge. Denn wenn Sie jetzt nichts tun, kann es leicht passieren, dass auch Sie sich einmal von der „Tafel“ ernähren müssen. Und Sie wollen doch nicht jedes Mal mit „Bammel“ Ihre Mahlzeiten einnehmen – oder?

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