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Immer mehr Anleger setzen bei Fonds auf „Passivität“

Uwe

Uwe Redler

Redakteur

Auf den Fondsmärkten der USA ist ein klarer Trend zu beobachten: Aktiv gemanagten Fonds wurden 207 Milliarden Dollar entzogen, während passiv gemanagte Fonds einen Zulauf verzeichneten, der fast doppelt so hoch war. Auch deutsche Investoren setzen zunehmend auf Indexfonds. Doch was sind die Gründe für diese Entwicklung, und warum ist sie eine logische Konsequenz? Erfahren Sie mehr darüber hier.

Zunächst wollen wir sicherheitshalber noch einmal klären, was unter aktiven und passiven Fonds zu verstehen ist. Auch wenn Sie sich bereits länger mit Geldanlagen beschäftigen, ist es wichtig, Ihr Wissen regelmäßig zu auffrischen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie betriebsblind werden und dabei die Risiken bestimmter Investitionen übersehen – ganz abgesehen von den offenen und versteckten Kosten, die auf Sie zukommen können.

Immer mehr Anleger setzen bei Fonds auf Passivität

Aktive Fonds – teuer und erfolglos

Aktiv gemanagte Fonds werden von Fondsmanagern verwaltet, die entscheiden, welche Wertpapiere in den Fonds aufgenommen werden und welche nicht. Dafür analysieren und beobachten sie ständig die nationalen und internationalen Märkte. Sie kaufen und verkaufen Aktien, in der Hoffnung, mit ihren Entscheidungen die richtigen Moves zu machen.

Als Anleger müssen auch Sie Ihre Hoffnungen vollständig auf die Fondsmanager setzen und sind von deren Entscheidungen abhängig. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Fondsmanager in erster Linie im eigenen Interesse handeln: Sie wählen meist die Aktien aus, die ihnen die höchste Provision versprechen. Diese erhalten sie von ihrem Arbeitgeber, weshalb Bankberater häufig aktiv gemanagte Fonds empfehlen – für sie und ihre Bank ist dies in der Regel deutlich lukrativer.

Zusätzlich müssen Sie sich bewusst machen, dass auch Fondsmanager nicht in die Zukunft sehen können. Trotzdem wird immer wieder behauptet, dass aktiv gemanagte Fonds höhere Renditen erzielen, weil sie angeblich flexibler auf Marktentwicklungen reagieren können. Doch wie bereits mehrfach berichtet, zeigen Untersuchungen immer wieder, dass Fondsmanager es nicht schaffen, die Märkte dauerhaft zu schlagen. Was die Performance betrifft, haben Sie hier also keinen wirklichen Vorteil.

Der größte Nachteil aktiv gemanagter Fonds ist jedoch, dass Fondsmanager für ihre Arbeit sehr gut bezahlt werden – und zwar von Ihnen. Jede Transaktion im Fonds wird Ihnen in Form von Gebühren in Rechnung gestellt. Doch oft gibt es dafür keinen echten Mehrwert, da, wie gesagt, die hochbezahlten Fondsmanager es in den meisten Fällen nicht schaffen, den Markt zu übertreffen.

Passive Fonds – kostengünstig und transparent

Passiv gemanagte Fonds bilden einen bestimmten Index ab, wie zum Beispiel den DAX, der die 30 größten deutschen Aktienunternehmen umfasst. Der Fonds verfolgt das Ziel, diesen Vergleichsindex so exakt wie möglich nachzubilden, ohne zu versuchen, ihn zu übertreffen. Der gesamte Prozess läuft automatisch ab und ist für den Anleger einfach nachzuvollziehen. Der Vorteil: Die Kursentwicklung ist transparent und jederzeit aktuell einsehbar.

Ein passiver Fonds wird niemals seinen Index schlagen, aber er wird auch nicht wesentlich schlechter abschneiden. Dafür profitieren Sie von geringerem Risiko und deutlich niedrigeren Kosten. Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds müssen Sie keine teuren Fondsmanager bezahlen. Es fallen nur geringe Verwaltungsgebühren an, und andere Kosten wie etwa für häufige Umschichtungen entfallen – ein wichtiger Punkt, da solche Umschichtungen bei aktiven Fonds oft einen großen Teil der Gebühren ausmachen.

Die gängigsten und kostengünstigsten passiven Fonds sind sogenannte ETFs (Exchange Traded Funds). Diese werden an der Börse gehandelt und bieten daher eine hohe Flexibilität. Sie können ETFs jederzeit kaufen oder verkaufen. Ein weiterer Vorteil von ETFs ist, dass Sie nicht ständig die Märkte beobachten müssen. Da sie den Index nachbilden, schneiden sie im Allgemeinen ähnlich wie der Marktdurchschnitt ab. Dies erspart Ihnen aufwendige Analysen und ständiges Kontrollieren, wodurch Sie Zeit und Nerven sparen.

Bankberater empfehlen aus den genannten Gründen lieber aktiv gemanagte Fonds, da diese für sie und ihre Institutionen oft lukrativer sind. Wenn Sie jedoch in einen ETF oder einen ähnlichen passiven Fonds investieren möchten, müssen Sie oft gezielt nachfragen. Interessanterweise haben viele Bankberater selbst bevorzugt passiv gemanagte Fonds in ihren eigenen Depots. Das spricht Bände, oder?

US-Investoren setzen ihr Geld auf’s „passive Pferd“

All dies verdeutlicht, dass passiv gemanagte Fonds zahlreiche Vorteile gegenüber aktiv gemanagten Fonds bieten. Immer mehr Investoren in den USA erkennen dies, wie aktuelle Zahlen zeigen. Laut dem Marktforschungsunternehmen Morningstar wurden im Jahr 2015 mehr als 207 Milliarden US-Dollar aus aktiv gemanagten Investmentfonds abgezogen. Dies steht jedoch nicht im Zusammenhang mit einem generellen Misstrauen gegenüber der Fondsbranche, denn gleichzeitig flossen 413 Milliarden US-Dollar in passiv gemanagte Fonds. Die Mittelverlagerung zugunsten der Indexfonds ist also eindeutig erkennbar.

Laut Morningstar-Daten wurden allein 169 Milliarden Dollar aus Fonds abgezogen, bei denen die Aktien aufgrund individueller Analysen ausgewählt werden. Solche Abflüsse gab es seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr. Im Gegensatz dazu meldet die amerikanische Fondsgesellschaft Vanguard für ihre Indexfonds einen Zufluss von 236 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr. Insgesamt verwaltet Vanguard 3,3 Billionen US-Dollar, von denen fast 70 Prozent in passiv gemanagte Fonds investiert sind. Auch andere Vermögensverwalter berichten von einer steigenden Nachfrage nach passiven Anlagemöglichkeiten.

In Europa wurden 75 Milliarden Euro in ETFs investiert, und auch wenn für Deutschland noch keine offiziellen Zahlen vorliegen, sind Experten davon überzeugt, dass ETFs weiterhin auf dem Vormarsch sind. Bis 2020 wird eine Verdoppelung der ETF-Investitionen erwartet.

Anleger wollen Erfolge sehen für ihr Geld

Die Gründe für diesen Trend dürften vor allem in den Kosten liegen. Im Jahr 2015 lagen die Verwaltungskosten für Fonds in Deutschland durchschnittlich bei 1,5 Prozent, was insgesamt eine gewaltige Summe von 2,5 Milliarden Euro ausmachte. Offenbar haben die Anleger mittlerweile genug davon, hohe Gebühren in die Taschen von Fondsmanagern zu zahlen, die letztlich nicht die erwartete Leistung liefern. Diese Einsicht führt dazu, dass immer mehr Investoren auf kostengünstigere, passiv gemanagte Fonds setzen, die den Markt einfach nur abbilden und deutlich geringere Verwaltungsgebühren verlangen.

Das wird auch von Zahlen belegt: Nach Morningstar-Angaben erreichten in den ersten zehn Monaten des Jahres 2015 nur 40 % der aktiv gemanagten Aktienfonds ihre jeweiligen Vorgaben hinsichtlich der angekündigten Rendite. Noch finsterer entwickelten sich die Rentenfonds. Hier haben es nicht einmal 25 % der Fondsmanager geschafft, die versprochenen Gewinne zu erwirtschaften.

Für die Anleger sind zudem Anlagestrategien in den Hintergrund gerückt zugunsten der Abbildung eines bestimmten Referenzindex – wie oben genannte Zahlen zeigen. Sie haben einfach gemerkt, dass noch so viel analysiert und verschoben werden kann: Am Ende wird abgerechnet und da sieht’s auf dem Konto der Fondsmanager ziemlich mies aus. So verlieren immer mehr Anleger das Vertrauen in die Fähigkeiten von hoch bezahlten „Finanzexperten“. Auch haben vermutlich viele erkannt, dass diese in erster Linie ihr eigenes Schäfchen bzw. das ihres Arbeitgebers ins Trockene bringen wollen. Denn Fondsmanager beraten häufig nicht individuell und personenbezogen, sondern vielmehr ausgerichtet auf ihren eigenen Gewinn. Sie können durchaus viel über die Finanzmärkte wissen, ihre Kenntnisse aber dennoch nicht zugunsten der Kunden einsetzen.

Finanzberatung – unabhängig, fair und individuell

Bei einem unabhängigen Honorarberater verhält sich das völlig anders. Unabhängigkeit steht bei diesen Finanzberatern an oberster Stelle – und zwar ganz im Sinne ihrer Kunden. Als Selbstständige leben sie vom Erfolg und der Zufriedenheit ihrer Klienten. Anders als Bankberater erhalten sie ihr Honorar nicht von den Finanzgesellschaften, mit denen sie zusammenarbeiten, sondern direkt vom Auftraggeber. Dadurch sind sie in der Lage, ausschließlich im Interesse des Kunden zu handeln und maßgeschneiderte, objektive Empfehlungen zu geben.

Dadurch wird sichergestellt, dass Geldanlagen nicht aufgrund von Provisionen empfohlen werden. Ein Honorarberater hat Zugriff auf eine breite Palette von Anlagemöglichkeiten und wählt stets die passendsten Optionen für den Kunden aus. Dies gewährleistet eine hohe Sicherheit in Bezug auf eine unabhängige, faire und transparente Beratung. In mehreren Gesprächen werden Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ziele erörtert, sodass die Finanzplanung individuell und zielgerichtet auf Ihre Lebenssituation und Wünsche abgestimmt wird.

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