Gefahr für Ihre Ersparnisse

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Um die Staatsschulden in den Griff zu bekommen, hatte der IWF eine „tolle“ Idee: Die Länder sollen sich das fehlende Geld doch einfach bei ihren Bürgern holen.

Zwar betont eine Sprecherin des IWF (Internationaler Währungsfonds), dass dies alles nur ein Gedankenspiel sei. Doch vielen Politikern, Ökonomen sowie der Bundesbank gefällt diese Vorstellung außerordentlich.

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Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, dass irgendwelche „gedanklichen Äußerungen“ aus Politik und Wirtschaft „ganz plötzlich“ unschöne Realität werden. Zudem hat es ähnliche Zwangsabgaben schon oft in Europa gegeben – beispielsweise nach den beiden Weltkriegen. Heute ist es für die Staaten zudem viel einfacher, auf Ihre Sparguthaben zuzugreifen: Alle Bankgeschäfte laufen online und Sie haben kaum eine Chance, zu entkommen. Oder was glauben Sie, warum die Abschaffung des Bargeldes immer häufiger diskutiert wird?

Einmal ist keinmal!

Doch beginnen wir von vorn: Das Ganze begann mit dem neusten Schuldenstandsbericht des IWF. Ziemlich versteckt auf Seite 49 stand zu lesen, dass viele Länder durchaus mit einer Vermögensabgabe von Privatmenschen an den Staat liebäugeln. Auch ein Rechenbeispiel wurde gleich mitgeliefert: Wenn in allen Euro-Ländern eine einmalige Vermögensabgabe von rund 10 Prozent erfolgen würde, wären wir wieder auf dem Stand vor der Finanzkrise. So weit zu der „rein theoretischen“ Überlegung.

Nachdem dies meiner Meinung nach zu Recht eine kontroverse Debatte ausgelöst hat, ruderte der IWF zwar wie oben beschrieben zurück – doch das Kind war bereits in den Brunnen gefallen. Verschiedenen Experten und Politiker gefällt der Gedanke daran, das Geld der Sparer abzuschöpfen. Vermutlich blitzen bei dem einen oder anderen die großen Dollar- oder Eurozeichen in den Augen auf, wenn sie nur daran denken.

Viele Sparer dagegen sind natürlich verunsichert. Sie haben Ihr Geld sicherlich nicht dafür mühsam Monat für Monat zur Seite gelegt, um damit die finanziellen Desaster auszugleichen, die von Politikern und anderen verursacht wurden. Zumal es nicht einmal sicher ist, dass das Ganze wirklich „einmalig“ ist. Ein politischer Experte mahnte auf FOCUS online zur Vorsicht, was die Einmaligkeit der Vermögensabgabe betrifft und betonte, dass Staaten sich erfahrungsgemäß nur ungern von einmal erzielten Einnahmen trennen würden.

Damit hat der gute Mann auf jeden Fall Recht. Wir brauchen uns ja nur den Verlauf des Solidaritätszuschlags anzuschauen. Hier hieß es auch ursprünglich, dass dieser nur ein Jahr zu zahlen sei – das wäre bis Mitte 1992 gewesen! Mittlerweile ist von einer Weiterzahlung des Soli über das Jahr 2019 hinaus die Rede. Soviel zur Glaubwürdigkeit von solchen und ähnlichen Ankündigungen.

Schriftzug Enteignet auf einem Feld

Zwangsenteignung auch der deutschen Sparer?

Allerorts wird natürlich beteuert, dass die Sparguthaben der Deutschen nicht in Gefahr seien. Ein Schelm ist, der Böses dabei denkt. Ich jedenfalls werde immer stutzig, wenn Politiker, Top-Ökonomen und Bankchefs allzu laut etwas abstreiten. Denn die Verlockung ist groß und der Staat ist wie ein gieriger Krake, der seine Tentakel nach allem ausstreckt, was in seiner Reichweite ist. Die deutschen Sparer waren nämlich sehr eifrig in den letzten Jahren und haben einen Rekordwert von über 5000 Milliarden Euro angesammelt.

Und genau das – so manche Experten – sei mit ein Grund für die Geldprobleme in der Eurozone. Na herzlichen Dank dafür! Einerseits sollen wir alle selbst für die Altersvorsorge sparen und dann wird uns genau das um die Ohren gehauen. Aber regen wir uns mal nicht auf, denn wir Deutschen werden ja von der Zwangsenteignung verschont bleiben – oder etwa doch nicht?

Zumindest ist es sehr auffällig, wie deutlich die Bundesbank die erzwungene Vermögensabgabe begrüßt. Sie begründet es mit der Eigenverantwortung der Steuerzahler eines verschuldeten Staates und glaubt, dass diese zuerst zahlen sollten, bevor die Solidarität anderer Länder eingefordert wird. Außerdem heißt es, dass privates Vermögen dazu beitragen könne, eine staatliche Insolvenz abzuwenden. In Zypern wurden ja Privatleute bereits zur Kasse gebeten. Als nächstes ins Blickfeld geraten dürften Griechenland und Italien.

Ab in den Sparstrumpf

Auch wenn beteuert wird, dass deutsche Sparguthaben nicht betroffen sein werden. Ich denke, wir sollen mit dieser ganzen Diskussion schon mal darauf eingestimmt werden, dass unser Erspartes im Falle einer größeren Schuldenkrise nicht mehr nur uns gehören wird. Begonnen wird bei Vermögen über 250.000 Euro – und wenn das nicht mehr ausreicht, wird es uns alle betreffen.

Wer soll uns auch beschützen – wir normalen Sparer haben keine starke Lobby wie etwa Versicherungen oder Banken. Wir können uns nur mal wieder selber helfen, etwa indem wir unsere Ersparnisse von den Konten holen und anderweitig anlegen. Denn die Zinsen aus dem bei der Bank angelegten Geld gleichen eine Zwangsabgabe niemals aus. Da können Sie auch gleich auf den guten alten Sparstrumpf zurückgreifen oder das Geld mit vollen Händen ausgeben – da haben Sie wenigstens noch selbst etwas davon. Möglicherweise ist das alles immer noch besser, als wie die Fliege im Netz zitternd abzuwarten, dass der Staat Ihnen Ihr Geld einfach wegnimmt.

 

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