Polizisten – Grundfähigkeitenversicherung oder Dienstunfähigkeitsversicherung?

Grundfähigkeitenversicherung für Polizisten

Wie sichern sich Polizisten bestmöglich ab? Schließlich müssen sich auch Polizisten für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. Dienstunfähigkeit vorsorgen.

Doch wie? Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit DU-Klausel? Oder doch besser die Grundfähigkeiten absichern? Eine wichtige Frage, die geklärt werden muss.

 

Die Dienstunfähigkeitsversicherung für Polizisten

Wird ein Polizeibeamter krank oder erleidet einen Unfall und kann aufgrund dessen seinen Dienst nicht mehr ausüben, ist guter Rat teuer. Schließlich kann er seiner Arbeit nicht mehr nachgehen und erhält somit kein Geld mehr. Doch seine Kosten bleiben. Es wird deshalb allgemein geraten, bereits bei Eintritt in den Polizeidienst eine Dienstunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Denn eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) mit Dienstunfähigkeitsklausel (DU-Klausel) leistet eine Rente, wenn der Polizist aufgrund eines Unfalls oder Krankheit dienstunfähig wird und von seinem Dienstherrn in den Ruhestand versetzt oder entlassen wird.

Doch die BU-Versicherung für Polizisten hat so ihre Tücken. Ein Beispiel:

Der Polizeibeamte kann nach einem Unfall mit Verletzungen an der Hand den Dienst an der Waffe nicht mehr ausüben. Dennoch wäre er immer noch für den Innendienst geeignet. Doch sein Dienstherr kann oder möchte ihn dort nicht einsetzen. Was nun?

Eine Dienstunfähigkeitsrente erhält der Polizist erst, wenn er in den Ruhestand versetzt oder entlassen wurde. Nicht aber, wenn er noch im Innendienst eingesetzt werden könnte, sein Dienstherr dies aus welchen Gründen auch immer nicht macht. Der Polizeibeamte ist somit nicht im Dienst, aber auch nicht entlassen oder im Ruhestand. Die Folge: keine Leistung durch die Dienstunfähigkeitsversicherung.

Und das auch dann, wenn der Polizeibeamte in seinem bisherigen Bereich nicht mehr einsatzfähig ist. Schließlich kann sein Dienstherr ihn dazu verpflichten, umzuschulen und ihn eine völlig andere Position seines Dienstgrades versetzen.

Doch das ist nicht das einzige Problem bei der Dienstunfähigkeitsversicherung für Polizisten. Denn auch die Versicherungsdauer muss beachtet werden:

Abhängig von der Versicherungsgesellschaft kann die Berufsunfähigkeitsversicherung für Polizeibeamte nur bis zum Erreichen des 63. Lebensjahres abgeschlossen werden. Was anfangs nicht nach einem Problem aussieht, wird es aber schnell, wenn der Polizist freiwillig vorzeitig aus dem Polizeidienst austritt. Wechselt er den Beruf, verändert sich auch sein Renteneintrittsalter. Und es besteht ein Problem bzw. Nachteil aufgrund des frühen Versicherungsendes.

 

Die Grundfähigkeitenversicherung für Polizisten

Bei Vorhandensein einer Grundfähigkeitenversicherung erhält der Polizist Leistungen, wenn er eine seiner Grundfähigkeiten für länger als 6 Monate verliert. Zu den Grundfähigkeiten zählen etwa Gehen, Sehen, Gebrauch von Arm oder auch der Hand, Sprechen, Stehen und vieles mehr.

Die Grundfähigkeitenversicherung ist gleich mehreren Gründen für Polizisten die bessere Wahl:

 

#1 Arbeiten möglich

Der Polizist erhält die Leistung der Grundfähigkeitenversicherung auch dann, wenn er weiterhin arbeitet. Beispielsweise statt des Dienstes an der Waffe im Innendienst. Auch die Höhe der Bezüge, die er dann erhält, hat keine Auswirkungen auf die Versicherungsleistung. Kurz gesagt: Die Grundfähigkeitenversicherung leistet, ganz egal, ob der Polizist weiterarbeitet oder nicht.

 

#2 Dienstherr? Unwichtig.

Es spielt bei der Grundfähigkeitenversicherung keine Rolle, ob der Dienstherr den Polizisten in den Ruhestand versetzt bzw. entlässt oder nicht. Denn bei dieser Absicherung erhält der Polizeibeamte unabhängig davon die versicherungsvertraglich vereinbarte Rente, sobald der für einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten eine seiner Grundfähigkeiten verloren hat.

 

#3 Die Beitragshöhe

Die Beitragshöhe der Grundfähigkeitenversicherung für Polizisten ist niedriger als bei einer BU-Versicherung. Denn es werden nahezu alle Berufe gleichgestellt und entsprechend körperliche Berufe oder risikobehaftete Berufe wie bei der Polizei nicht teurer bewertet.

 

# 4 Die Laufzeit

Wie bereits erwähnt, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Polizisten nur bis zum 63. Lebensjahr möglich. Eine Grundfähigkeitsversicherung kann jedoch bis zum 67. Lebensjahr abgeschlossen werden. Ein Vorteil sollte der Polizist irgendwann den Beruf wechseln wollen.

 

#5 Vorerkrankungen? Kein Problem.

Während bei der Berufsunfähigkeitsversicherung der Katalog der Gesundheitsfragen immer größer wird und viel zu oft Ausschlüsse, Zuschläge oder auch Ablehnungen zur Folge haben, halten sich die Gesundheitsfragen bei der Grundfähigkeitsversicherung gering. Es gibt zahlreiche Vorerkrankungen, welche nicht angegeben werden müssen. Somit ergibt sich bei der Grundfähigkeitenversicherung eine viel höhere Chance auf den Erhalt des Versicherungsschutzes.

 

Fazit

Gab es früher für Polizisten nur eine Empfehlung, also die Berufsunfähigkeitsversicherung mit Dienstunfähigkeitsklausel, so gibt es nunmehr eine gute Alternative: die Grundfähigkeitenversicherung.

Der größte Unterschied: die BU-Versicherung leistet bei Feststellung von Berufs- bzw. Dienstunfähigkeit. Die Grundfähigkeitenversicherung leistet, wenn eine der Grundfähigkeiten verloren wird.

Meist liegt der Grund, warum ein Polizist seinen Dienst nicht mehr ausüben kann, in dem Verlust einer Grundfähigkeit. Womit dies definitiv für die Grundfähigkeitenversicherung für Polizisten spricht. Doch nicht nur das: Auch der günstigere Beitrag und die längere und dadurch für alle Eventualitäten sicherere Laufzeit sprechen für diese Absicherungsvariante.

Zudem leistet die Grundfähigkeitenversicherung sogar dann, wenn der Polizist weiterhin arbeiten kann, zum Beispiel nach einer Versetzung vom Dienst an der Waffe in den Innendienst. Seine somit weiter vorhandene Vergütung wirkt sich zudem ebenfalls nicht auf die Leistung der Grundfähigkeitenversicherung aus.

Es sind somit gleich mehrere sehr gute Gründe, welche die Grundfähigkeitenversicherung für Polizisten attraktiver macht als eine BU-Versicherung.

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