Kennst du deine Grundfähigkeiten? Sehen, Sprechen, Hören, Greifen, Knien, Schreiben zählen dazu. Du nutzt diese Fähigkeiten jeden Tag für vielerlei Dinge. Auch für deine Arbeit. Doch was, wenn eine dieser wichtigen Fähigkeiten verloren geht? Für diesen Fall benötigst du eine Grundfähigkeitsversicherung. Nur damit bist du für den Ernstfall finanziell abgesichert.

 

Deine Grundfähigkeiten

Die Grundfähigkeiten eines Menschen umfassen

  • hören
  • sehen
  • sprechen
  • gehen, stehen, Treppen steigen
  • tragen bzw. heben
  • Einsatz der Hände
  • geistige Leistungsfähigkeit

All diese Fähigkeiten sind Grundfähigkeiten. Du benötigst sie, um aktiv am Leben teilnehmen und auch deine Arbeit verrichten zu können. Verlierst du eine oder mehrere dieser Fähigkeiten, sind Einschränkungen im alltäglichen Leben die Folge. Und damit einhergehend natürlich auch finanzielle Einbußen.

Beispiele zum Verlust von Grundfähigkeiten

Hören – Deine Hörfähigkeit ist eingeschränkt, du trägst deshalb Hörgeräte. Doch trotz dieser Hörhilfen bist du nicht in der Lage, selbst in nächster Nähe laute Geräusche wie Musik oder Straßenlärm zu hören.

Stehen – Du schaffst es nicht mehr, 10 Minuten frei zu stehen. Du musst dich dabei abstützen.

Gehen – Du musst dich bereits bei kurzen Strecken abstützen.

Tragen/Heben – Du schaffst es nicht mehr, einen Behälter mit 5 Litern Inhalt von einem Tisch zu heben und den vollen Behälter 5 Meter weit zu tragen.

Einsatz der Hände – Du kannst mit deiner Hand den Schraubverschluss einer Flasche nicht mehr öffnen und schließen. Auch der Gebrauch einer Schere gelingt dir nicht mehr. Im Bezug auf das Schreiben kannst du keine 5 Wörter mehr leserlich in Druckbuchstaben schreiben.

Geistige Leistungsfähigkeit – Du bist nicht mehr in der Lage, alltägliche Tätigkeiten alleine auszuführen. Beispielsweise das Einkaufen oder die Erledigung der Körperhygiene.

 

Grundfähigkeitsversicherung – aber warum eigentlich?

Wenn du eine deiner Grundfähigkeiten verlierst, ist dies natürlich ein Schock. Denn damit verändert sich dein ganzes Leben. Du musst dich auf die neue Situation einstellen und dein Leben entsprechend umorganisieren. Auch ist es fraglich, ob du dann noch im gewohnten Umfang arbeiten kannst. Vielleicht kannst du auch gar nicht mehr berufstätig sein. Die Folge: dein Einkommen verringert sich oder fällt im schlimmsten Fall sogar gänzlich weg. Hinzu kommen zusätzliche Kosten. Wie wirst du diese stemmen und dein Leben finanzieren?

Hier kommt die Grundfähigkeitsversicherung, kurz GFV, ins Spiel. Sie leistet, sobald du eine deiner Grundfähigkeiten aufgrund Krankheit oder Unfall für eine Dauer von mindestens 6 Monaten verlierst. Du erhältst dann eine sogenannte Fähigkeitenrente. Und das selbst dann, wenn du noch teilweise oder sogar voll arbeiten kannst. Besteht der Grundfähigkeitsverlust dauerhaft, erhältst du die Fähigkeitsrente sogar bis zum Erreichen deiner Altersrente. Oder eben bis zum vereinbarten Vertragsende.

Für wen ist diese wichtige Versicherung geeignet?

Die Grundfähigkeitsversicherung ist der optimale Schutz für Selbstständige, im sozialen Bereich Berufstätige sowie für Berufstätige, welche überwiegend handwerklich bzw. körperlich tätig sind.

Grundfähigkeitsversicherung? Wieso? Es gibt doch die Berufsunfähigkeitsversicherung!

Es ist richtig, dass beide Versicherungen, die Grundfähigkeitsversicherung wie auch die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) vor den finanziellen Folgen von körperlichen Einschränkungen bis hin zur Arbeits- bzw. Berufsunfähigkeit schützen. Dennoch gibt es Unterschiede:

Die Absicherung

Die GFV leistet, wenn du bestimmte Grundfähigkeiten verlierst. Die BU leistet, wenn du deine Arbeitskraft zu mindestens 50 % verloren hast.

Der Leistungsfall

Bei der GFV erfolgt die Leistung auch dann, wenn du deinen Beruf noch teilweise oder sogar vollständig ausüben kannst. Die BU hingegen leistet erst ab einer Berufsunfähigkeit von 50 %.

Die Kosten

Die GFV ist in der Regel günstiger als die BU.

AU-Option

Der Einschluss einer AU-Option ist lediglich bei der BU möglich, nicht aber bei der GKV.

 

Grundfähigkeitsversicherung – Fragen und Antworten

 

Wie lange wird die Grundfähigkeitsrente gezahlt?

Wann die Auszahlung der Grundfähigkeitsrente endet, kannst du bei Vertragsabschluss selbst bestimmen. Ideal ist jedoch, mindestens dein Renteneintrittsalter als Auszahlungsende auszuwählen.

 

Wird die Leistung eingestellt, wenn ich noch bzw. wieder arbeiten kann?

Nein. Die Grundfähigkeitsrente erhältst du auch dann, wenn du trotz fortdauerndem Verlust der Grundfähigkeiten arbeiten kannst.

 

Gibt es Zusatzbausteine?

Ja, es ist in der GFV möglich, den Vertrag um diverse Zusatzbausteine zu erweitern. So zum Beispiel um den Zusatzbaustein Schwere Krankheiten oder auch um den Zusatzbaustein Psyche.

Der Zusatzbaustein Schwere Krankheiten bietet eine Einmalzahlung im Falle einer Krebserkrankung, bei einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder auch bei Multipler Sklerose.

Eine GFK-Rentenzahlung im Falle von schweren Depressionen oder auch bei Schizophrenie ermöglicht der Zusatzbaustein Psyche.

Wann erfolgt die Leistung?

Sobald du eine deiner Grundfähigkeiten für mindestens 6 Monate verloren hast, kannst du Leistungen aus der GFV beanspruchen. Meist wird der Versicherungsfall dann schon innerhalb weniger Tage geprüft.

 

Gibt es Berufe, welche nicht durch die GFV absicherbar sind?

Es gibt nur äußerst wenige Berufe, welche nicht mit einer Grundfähigkeitsversicherung abgesichert werden können. Dazu zählen beispielsweise Sprengmeister, Wachleute mit Dienst an der Waffe oder auch Profisportler. Nicht umsonst gilt die GFV als optimale Absicherung für all jene, welche sich nicht mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung absichern können oder dort sehr hohe Beiträge zahlen müssten.

Worauf sollte beim Abschluss einer Grundfähigkeitsversicherung geachtet werden?

Am wichtigsten ist, dass du die Verlust-Definition genau prüfst. Hilfreich ist es, wenn du dabei an deinen Arbeitsalltag denkst und welche Fähigkeiten du dafür unbedingt brauchst.

Was die Rentenhöhe betrifft, so solltest du unbedingt darauf achten, dass diese mindestens 60 % deines Brutto-Einkommens beträgt. Der Versicherungsvertrag sollte zudem mindestens bis zu deinem Renteneintrittsalter laufen.

Im Bezug auf die Nachversicherungsgarantie musst du unbedingt darauf achten, dass diese ohne erneute Gesundheitsprüfung besteht. Nur so kannst du deinen Versicherungsschutz schnell und einfach an Veränderungen in deinem Leben anpassen.

Die Gesundheitsfragen solltest du absolut wahrheitsgemäß beantworten. Schwindelst du bei der Beantwortung und kommt dies im Leistungsfall ans Licht, erhältst du aufgrund dieser Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht keinerlei Leistungen.

 

Fazit

Die Grundfähigkeitsversicherung ist eine ideale Absicherung für dich, wenn du selbstständig tätig bist, im sozialen Bereich arbeitest oder überwiegend handwerkliche bzw. körperliche Arbeiten ausführst. Doch auch, wenn du keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließend kannst oder dort sehr hohe Beiträge zahlen müsstest, ist die GFV definitiv interessant für dich.

Diese ebenso praktische wie wichtige Versicherung leistet, sobald du eine deiner Grundfähigkeiten für mindestens 6 Monate verlierst. Und das sogar dann, wenn du trotz des Grundfähigkeitsverlustes weiterhin arbeiten kannst.

Du möchtest weitere Informationen zur GFV? Sehr gerne stehen wir dir zur Verfügung.