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Falsche Geldanlagen forcieren die Altersarmut

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In Deutschland sind rund 12,5 Millionen Menschen arm. Das hat der aktuelle „Armutsbericht“ des paritätischen Wohlfahrtsverbandes gezeigt – traurig genug, dass es so etwas überhaupt geben muss! Laut dem Bericht ist die Armutsquote mit 15,5 Prozent bei einem neuen Rekordhoch angelangt. Besonders bedrohlich sei die Altersarmut. Diese habe seit 2006 überproportional und so rasant zugenommen, wie bei keiner anderen Altersgruppe. Doch was tun, dass es gar nicht erst so weit kommt?

Eine EMNID-Umfrage hat ergeben, dass fast 70 Prozent der Deutschen nicht daran glaubt, dass ihre Rente zum Leben reichen wird. Vor allem die 30- bis 39-Jährigen sind pessimistisch, was ihre finanzielle Zukunft betrifft: Von ihnen zweifeln ganze 93 Prozent daran, später mit der Rente über die Runden zu kommen. Na immerhin – hier scheinen die meisten Menschen sehr realistisch zu sein. Nun sollten sie natürlich etwas dafür tun, damit sie im Alter ein gutes Auskommen haben.

So sollte es allen klar sein, wie nützlich und sinnvoll es ist, finanziell vorzusorgen. Das machen auch viele Deutsche. Doch leider ist immer wieder festzustellen, dass die meisten nach wie vor auf althergebrachte Geldanlagen oder günstige Absicherungen setzen, die ihnen langfristig gesehen nichts bringen.

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Warten auf den „warmen Rentenregen“?

So ergab eine Umfrage der comdirect, dass fast die Hälfte aller Deutschen das Zinstief ignoriert. 49 % der Befragten legen ihr Geld immer noch so an wie vor der Zinswende – in Tages- oder Festgeld sowie in Sparbücher. Dafür nehmen sie die geringeren Renditen in Kauf und kennen teilweise nicht einmal die Höhe der aktuellen Sparzinsen. Gerade einmal 8 Prozent haben ihr Anlageverhalten geändert und investieren in Wertpapiere, welche höhere Renditechancen versprechen. Bei der comdirect führt man das auf eine Mischung von Unwissenheit, Desinteresse und Unsicherheit zurück – dem kann ich nur zustimmen.

Ich denke, hier ist es wichtig, dass sich jeder eigenverantwortlich darüber informiert, wie er sein Geld am besten anlegen kann. Das macht viel mehr Sinn, als starr vor Angst wie das Kaninchen vor der Schlange zu sitzen und auf …. ja worauf zu warten? Auf das Wunder, dass die Zinsen bald wieder in die Höhe schnellen? Oder darauf, dass „Vater Staat“ plötzlich in den großen Wundertopf greift und über uns ein warmer „Rentenregen“ herniedergeht?

Damit rechne ich nicht – nicht in 5 und auch nicht in 20 Jahren. Es gibt wesentlich bessere Geldanlagen als das Sparbuch. Beispielsweise haben Sie mit Wertpapieren Chancen auf eine langfristige Rendite, zu denen u.a. Indexfonds oder Fondsparpläne gehören. Lassen Sie sich nicht von den zeitweise etwas turbulenteren Börsenphasen abschrecken. Mit einer guten Planung und ggf. einer fachlichen Beratung können Sie Ihr Geld gut und sicher an der Börse anlegen.

Der Staat knausert bei Erwerbsunfähigkeit

Stellen Sie sich vor, Sie könnten plötzlich viel früher nicht mehr arbeiten, als Ihnen lieb ist. Hier sorgt eine Berufsunfähigkeitsversicherung für eine hervorragende Absicherung. Doch vielen ist diese zu teuer. Die Versicherten haben oft lieber den Spatz in der Hand in Form sogenannter Mini-Renten um die 500 Euro. Glauben Sie wirklich, dass Sie im Fall der Fälle damit über die Runden kommen würden?

Hinzu kommt, dass etwa 40 Prozent der Anträge auf staatliche Erwerbsminderungsrente abgelehnt werden – die ist Ihnen also auch nicht sicher. Für deren Auszahlung gibt es außerdem strenge Regelungen. Beispielsweise wird sie nur voll ausgezahlt, wenn Sie keine drei Stunden täglich mehr arbeiten können. Dabei ist es völlig egal, um welchen Beruf es sich dabei handelt! Alles in allem zahlt diese Versicherung momentan im Durchschnitt etwa 600 Euro – und das mit fallender Tendenz. Gut – es kommen noch einige Zahlungen hinzu, wie z.B. für Heizkosten und Miete, so dass Sie am Ende bei 700 bis 750 Euro landen. Doch können Sie sich damit bei möglicher Erwerbsunfähigkeit wirklich ein gutes Leben gönnen?

Preis ist zweitrangig – die Rente ist entscheidend

So ist es auch nicht sinnvoll, die abgesicherte Rente bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung niedrig zu halten, um Beitragskosten zu sparen. Das hilft Ihnen im Ernstfall nicht weiter. Ein Experte sagt dazu bei n-tv-online: „Es gibt viele Fälle, bei denen die gesetzliche Absicherung gegen Erwerbsminderung nicht greift. Deshalb sollte die Höhe der BU-Rente von vornherein auskömmlich gewählt werden.“

In der Praxis hat sich das offensichtlich noch nicht durchgesetzt. Im Durchschnitt liegen die versicherten Rentenhöhen bei ca. 500 Euro. Auch hier scheinen viele überfordert zu sein von den unterschiedlichen Konditionen und Preisen und verlieren dabei die wichtigste Frage – nämlich die der Rentenhöhe – aus den Augen.

Konkret heißt das: Sie sollten mit Ihrer Berufsunfähigkeitsrente nicht unter monatliche 750 Euro rutschen. Sinnvoll ist zudem eine Beitragsdynamik, um die Inflation auszugleichen.

Noch etwas anderes ist wichtig: Die Auszahlung der privaten BU-Rente endet mit Ihrem Eintritt ins Rentenalter. Wenn Sie nun über viele Jahre keine Rentenbeiträge gezahlt haben, ist die Gefahr einer Altersarmut relativ hoch.

Wichtig

Deshalb sollten Sie die BU-Rente möglichst so kalkulieren, dass Sie davon auch noch in ihre private Altersvorsorge investieren können. Das macht natürlich nur Sinn, wenn Sie sich die monatlichen Beiträge heute auch gut leisten können. Eine gründliche Analyse und ein individueller Finanzplan sind in jedem Fall eine nützliche und wertvolle Hilfe.


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