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Aktive Geldanlagen sind ein reines Glücksspiel

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Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Eugene Fama stellte im Jahr 1970 seine „Theorie der effizienten Märkte“ auf. Diese Idee dominiert seit Jahrzehnten die Finanzwelt und er erhielt 2013 dafür den Nobelpreis.

Wichtig

Famas Idee ist auch die Grundlage für ETF’s und begründet, warum passive Geldanlagen wesentlich erfolgversprechender als Spekulationen sind.


Croupier

Aktive Geldanlagen sind ein reines Glücksspiel

Stellen Sie sich im Supermarkt immer an der kürzesten Schlange an in der Hoffnung, dass Sie dadurch Zeit einsparen? Und müssen Sie am Ende feststellen, dass Sie nichts damit gewonnen haben? Sie mussten ganz einfach scheitern: Denn wenn die kürzeste Schlange und der damit erhoffte geringste Zeitaufwand klar ersichtlich wäre, würden alle Kunden dorthin drängen – der vermeintliche Zeitvorteil wäre dahin. Im schlechtesten Falle geht kurz vor Ihnen das Kleingeld in der Kasse aus und es müssen erstmal neue Rollen besorgt werden oder die Kundin vor Ihnen verursacht ein Storno. So dauert es am Ende sogar noch länger für Sie als an einer anderen Kasse – und die Schlange beißt sich in den Schwanz.

Das zu verstehen, benötigt keine jahrelangen Studien. Doch der Ökonom Fama ging diesem Phänomen als Erster auf den Grund. Seine Theorie besagt, dass der Einzelne niemals klüger sein kann als der effiziente Markt.

Oder anders ausgedrückt:

Effiziente Märkte sind nicht prognostizierbar. Denn die Kurse der Finanzmärkte verfügen bereits über sämtliche notwendige Informationen. Und diese fließen innerhalb kürzester Zeit in die Kurse ein und ergeben einen fairen Preis. Aus diesem Grund können Anleger mit einzelnen Aktien bzw. aktiven Wertpapieranlagen keine Supergewinne erzielen oder vielleicht sogar den gesamten Markt schlagen – diese führen allenfalls zufällig zu besseren Renditen, als der Markt diese von sich aus hergibt.

Das erklärt auch, warum aktive Fondsmanager selten besser als ihr Markt abschneiden. Es ist von Studien belegt, dass nur etwa 15 % von ihnen den Markt schlagen können. Hinzu kommt, dass die meisten Namen auf dieser Liste von Jahr zu Jahr andere sind. Diese Unbeständigkeit zeigt meines Erachtens deutlich, dass diese Geldanlagen ein reines Glücksspiel sind. Die Spekulationen der aktiven Fondsmanager kosten zu alledem auch noch Geld – denn je öfter umgeschichtet wird, desto höher die Kosten. Das alles ist eine verheerende Bilanz, wenn Sie überlegen, was daran hängt: Menschen verlieren aufgrund der Höhenflüge von sogenannten „Experten“ ihr sauer erspartes Geld.

Niemand kann die Märkte vorhersagen

Die Gegner Famas weisen immer wieder auf die sogenannte Spekulationsblase hin. Robert Shiller ist einer dieser Kritiker – er erhielt übrigens im Jahr 2013 gemeinsam mit Fama den Nobelpreis. Shiller glaubt, Börsenkurse vorhersagen zu können. Zudem ist er der Meinung, dass Märkte zu irrationalen Extremen neigen, den besagten Spekulationsblasen. Das wird von Fama auch nicht bestritten. Nur ist er der festen Überzeugung, dass niemand voraussagen kann, wann dies geschieht.

In einem Interview mit der FAZ sagte Fama „… Blasen beinhalten, dass Preise hochgehen und dass man vorhersehen kann, wann sie wieder heruntergehen. Aber Leute haben versucht zu prognostizieren, wann die Preise wieder heruntergehen. Und es gibt keinen Beweis, dass sie es können.“

Oben erwähnter Shiller ist der Meinung, dass es langfristige Trends gäbe, die es zu beachten gilt. Doch woher sollen Sie als Anleger wissen, wann Sie ein- oder aussteigen sollen? Wer behauptet, hierfür den richtigen Zeitpunkt zu kennen, den sollten Sie mit großer Vorsicht betrachten. Niemand kann sicher prognostizieren oder planen, wohin sich die Kurse entwickeln. „Garantierte“ Aktientipps, die Sie steinreich machen, gibt es nicht.

Betrachten Sie die Märkte als Ihren Partner

Was können Sie für Ihre persönliche Geldanlage aus all dem mitnehmen? Betrachten Sie die effizienten Märkte nicht als Ihren Gegner, den Sie unbedingt bezwingen müssen. Diesen Fehler begehen ja gerade die aktiven Fondsmanager und landen damit in den meisten Fällen auf der Nase. Sehen Sie die Märkte vielmehr als Partner, mit denen Sie arbeiten können, wenn Sie die richtigen Instrumente benutzen.

Aufgrund seiner Theorie empfiehlt Fama eine passive Vorgehensweise. Dafür sind ETF’s hervorragend geeignet – sie sind transparent, verständlich und kostengünstig. Und vor allem haben sie ein Ziel: Nicht den Index zu schlagen, sondern dessen Entwicklung nachzuvollziehen. ETF’s bilden bestimmte Märkte exakt ab – sie gehen also mit dem Markt statt gegen ihn. Nicht umsonst hat die ETF-Branche enormen Zulauf: Mittlerweile geht es um ein Anlagevolumen von 2,2 Billionen Dollar mit stark steigender Tendenz.

Wichtig

Die „Theorie der effektiven Märkte“ können Sie ganz praktisch für sich nutzen: Mit passiven Anlageinstrumenten können Sie mit wesentlich geringerem Risiko als bei aktiven Geldanlagen eine attraktive Rendite erzielen. Zudem sparen Sie dabei Kosten und Nerven. Wichtig ist, dass Sie Ihr persönliches Anlageziel kennen, Ihr Risikolimit festlegen und Ihr Vermögen gut streuen.

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